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Erst zwei Monate vor der Weltmeisterschaft 1982 in Spanien hob der italienische Verband seine Sperre wegen der vermeintlichen Verwicklung in einen Wettskandal auf. Ohne Spielpraxis und völlig außer Form stolperte Rossi durch die Vorrunde, die Italien nur mit viel Glück überstand.

Der Torschützenkönig von 1974 war schnell, er schoss hart – und war so gut wie unbekannt. Der kleine Pole schoss gleich im ersten Spiel zwei Tore beim 3:2 über den Geheimfavoriten Argentinien.

Die WM 1994 in den USA stand ganz im Zeichen des Mannes, der von sich behauptete, er sei der beste Fußballer der Welt seit Pelé. Der Brasilianer konnte dribbeln und passen und schießen, im Abschuss war er so sicher wie kein Zweiter.

Das Geheimnis der Torjäger? Im richtigen Moment am richtigen Ort sein und blitzschnell das Richtige tun Durch WM-Tore werden auch mäßig Begabte zu Legenden

Von Sven Goldmann

Als er bei der WM 1962 in Chile die Welt verzauberte, fragte eine ortsansässige Zeitung: „Von welchem Planeten kommt Garrincha?“ Der Brasilianer schien nicht von dieser Welt zu sein, wenn er zu seinen Dribblings ansetzte, links ein Haken, rechts einer und noch einer und noch einer, bis die Gegner entnervt abdrehten.

Als Zwanzigjähriger führte der Portugiese aus Mosambik Benfica Lissabon 1962 im Finale um den Europapokal der Landesmeister zu einem 5:3 über Real Madrid. Die letzten beiden Tore erzielte er selbst, und die Spanier hielten Eusebio für gedopt, weil er so berauscht aufgespielt hatte.

Der Essener gehörte zu den Spielern, die Trainer und Mitspieler mal zur Weißglut und mal zu Bewunderungsstürmen trieben. Wenn er den Ball hatte, dann sah er nur noch das Tor, selten seine Nebenleute.

Der Engländer war bei der Heim-WM 1966 nur durch eine Verletzung von Jimmy Greaves ins Team gekommen. Im Viertelfinale schoss er das 1:0 gegen Argentinien und gab seinen Platz nicht mehr her, obwohl Greaves mittlerweile fit war.

Ein halbes Jahr, bevor er Brasilien im WM-Finale 2002 zum Sieg gegen Deutschland schoss, galt der Brasilianer als Sportinvalide mit irreparablem Knieschaden. Drei Jahre lang verbrachte Ronaldo mehr Zeit in Kliniken und Rehazentren als auf Fußballplätzen.

Eine der größten Persönlichkeiten der Fußball-Geschichte war ein einbeiniger Zwerg. Der Ungar maß 159 Zentimeter, und den rechten Fuß benutzte er nur, um das Gleichgewicht zu halten.

Dem Franzosen gelangen bei der WM 1958 in Schweden gleich zwei Kunststücke. Erstens schoss er in jedem der sechs Turnierspiele mindestens ein Tor, zweitens kam er insgesamt auf sensationelle 13 Tore, eine bis heute unerreichte Quote.

Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht im deutschen Fußball. Sie heißt in beiden Fällen: Ab 2008 soll es eine eingleisige Dritte Liga geben – ohne die ungeliebten zweiten Mannschaften der großen Profivereine.

Fantastisches Reaktionsvermögen zeichnete den Deutschen aus. Es war die Gabe, im passenden Bruchteil einer Sekunde alles richtig zu machen.