Viel ist in diesen Tagen von grundstürzenden Veränderungen die Rede - nichts sei nach dem 11. September mehr, wie es vorher war.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 23.09.2001
Ute Vogt hat am Wochenende beim Parteitag der baden-württembergischen SPD einen großen Sieg davongetragen: Mit überwältigender Mehrheit wurde die Parteivorsitzende wiedergewählt - nur um gleich darauf eine herbe Niederlage einzustecken: Mit ebenfalls großer Mehrheit stimmte der Parteitag gegen Vogt - und für einen kritischen Antrag zu den Anti-Terror-Konzepten des Innenministers. Allzu überrumpelt fühlte sich die SPD-Basis im Ländle von Schilys martialischer Rede im Bundestag, die mehr an die Union als an die eigene Koalition gerichtet schien.
Es gibt Zeiten, in denen müssen wir Journalisten relativ genau arbeiten, wenn wir uns nicht blamieren wollen. Es sind dies die so genannten normalen Zeiten.
Das Treffen zwischen Jassir Arafat und Shimon Peres wird eher früher als später doch noch stattfinden. Das weiß auch Ariel Scharon.
Wie lange kann der amerikanische Präsident George W. Bush angesichts der Leiden vor allem der New Yorker mit dem Gegenschlag noch warten?
In der vergangenen Woche sind bei all den Rückschritten im menschlichen Bereich die Fortschritte der Medizin ein wenig zu kurz gekommen - Fortschritte, die in einer nachrichtenarmen Zeit ganze Lawinen von kulturpessimistischen Feuilletons ins Tal gejagt hätten. Haben sie aber nicht, und so muss an dieser Stelle nachgearbeitet werden.
Sage und schreibe 565 Abgeordnete haben in der vergangenen Woche dafür gestimmt, dass sich Deutschland auch militärisch am Kampf gegen den internationalen Terrorismus beteiligt; nur vierzig waren dagegen. Das ist eine überwältigende Mehrheit für die Staatsräson, ein Zeichen der Solidarität mit den Amerikanern.
Hamburg, Tor zur Welt - so will die Stadt international Staat machen. Und daran ist ja auch einiges wahr.