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Was ist das für eine Wahl: wenn die Wähler um ihr Leben fürchten müssen; wenn für drei Tage Grenzen sowie Flughäfen geschlossen und Fahrverbote verhängt werden; wenn große Teile einer ganzen Bevölkerungsgruppe den Urnengang boykottieren und vielerorts die Bürger die Kandidaten nicht kennen, weil die Parteien mit Einheitslisten für das Riesenland antreten und manche Namen aus Sicherheitsgründen bis zum letzten Moment geheim bleiben, um diese Menschen vor Attentaten zu schützen; und man zehn Tage auf das Ergebnis warten muss? Zugleich aber ist die Wahl im Irak am Sonntag die freieste und demokratischste, die die arabische Welt seit Jahrzehnten gesehen hat – zusammen mit der in den Palästinensergebieten vor gut zwei Wochen.