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Von Mathias Heybrock Im Fernsehen werden seit einiger Zeit Nike-Spots gezeigt, die die Fußball Weltmeisterschaft in Korea und Japan als einen Gladiatoren-Streit zeigen. Der ehemalige französische Stürmerstar Eric Cantona tritt ganz seinem exzentrischen Image entsprechend als Maitre de plaisir eines Wettkampfes auf, bei dem er mit diebischer Freude die weltbesten Spieler von heute in einem engen, vergitterten Käfig aufeinander hetzt.

Von Oliver Heilwagen So dürfte sich jene, die selten Ausstellungen besuchen, wahre Kunst vorstellen: Großformatige, golden gerahmte Ölschinken prunken mit farbenprächtigen Landschaften. Die zwölf Idyllen im Neuen Berliner Kunstverein sind erkennbar nach dem Vorbild der Romantiker, allen voran Caspar David Friedrich, komponiert.

KLASSIK Vokalmusik a cappella ist eine eigene Welt aus klaren Klängen, die einen ganz ursprünglichen Reiz ausüben. Es mag an schlechten Beispielen mancher unmotivierter Opern- oder Kirchenchöre liegen, dass solche Musik nicht so leicht ihre Hörer findet, wenn sie nicht gerade von den Hilliards präsentiert wird.

AUSSTELLUNG Dass Berlin in den letzten Jahren mehr und mehr zum Anziehungspunkt für junge Künstler geworden ist – ein Allgemeinplatz. Wie stark diese Künstler auf die Stadt reagieren, in der sie arbeiten, darauf macht eine Ausstellung in der ehemaligen Staatsbank am Gendarmenmarkt aufmerksam (Di - So, 14 bis 20 Uhr).

Endlich ein Stück, wie wir es uns immer gewünscht haben, das alle Vorurteile über Neue Musik als spröde, papieren-unzugängliche Kopfgeburt wiederlegt, in eigenwilliger Klangphantasie Sinnlichkeit, Emotion und subtile Struktur vereinigt, ohne in trüben Tümpeln der Tradition zu fischen: „Descendiendo“ von Georg Friedrich Haas, von Peter Hirsch in der 185. „Musik der Gegenwart“ im Großen Sendesaal mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zur Deutschen Erstaufführung gebracht, entführt in die utopische Welt der Mikrotöne, die fremdschöne Farbigkeit der Schwebungen und Reibungen, die sie mit unseren gewohnten Halbtonschritten eingehen.

Der zweite Sieger ist der erste Verlierer. Der unberechenbare Finne Aki Kaurismäki, den die Jury "nur" mit ihrem Großen Preis, nicht mit der Palme aller Palmen bedenkt, quittiert das Lob auf seine Weise.

Von Jan Schulz-Ojala