Schmidt-Nachfolge geklärt: Neuer Chef des Potsdamer Bergmann-Klinikums vorgestellt

Das kommunale Klinikum „Ernst von Bergmann“ (EvB) der Landeshauptstadt Potsdam hat seinen neuen Chef präsentiert. Tomislav Gmajnic wird zum 1. Juli 2024 Sprecher der Geschäftsführung. Das teilte das Klinikum am Mittwochabend mit. Gmajnic folgt auf Hans-Ulrich Schmidt, der im vergangenen Oktober aus privaten Gründen seinen Abschied angekündigt hatte.

„Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe hier in Potsdam und das Vertrauen, das mir ausgesprochen wurde“, sagte Gmajnic. „Unser gemeinsames Ziel wird es sein, tragfähige und kluge Strategien abzuleiten, um den wirtschaftlichen Herausforderungen und Reformen im Gesundheitswesen zeitnah zu begegnen und den Weg in eine gesunde und sichere Zukunft zu bereiten.“

© Landeshauptstadt Potsdam/ Robert Schnabel promo

Ein renommierter Krankenhausmanager

Tomislav Gmajnic ist laut Mitteilung seit 2001 in kommunalen Krankenhauskonzernen aktiv. Von 2019 bis Mitte 2023 war der Diplom-Kaufmann Geschäftsführer der Paracelsus Kliniken Deutschland. Seit Juli 2022 hatte der gebürtige Berliner die Sprecherfunktion der Geschäftsführung inne.

Mit Gmajnic habe das EvB einen renommierten kaufmännischen Krankenhausmanager gewinnen können, der über viel Erfahrung in kommunalen Klinikstrukturen, im klinischen Prozessmanagement und in der Digitalisierung sowie der wirtschaftlichen Ausrichtung von Krankenhäusern verfüge, teilte die Aufsichtsratsvorsitzende Brigitte Meier mit. „Wir sind überzeugt, dass er gemeinsam mit seinen Geschäftsführungskolleginnen die Entwicklung des Potsdamer Klinikums erfolgreich vorantreiben wird“, sagte SPD-Politikerin Meier, die auch Potsdams Gesundheitsbeigeordnete ist.

© Andreas Klaer

Neuer Chef steht vor Herausforderungen

Gmajnic wird das Klinikum mit Sabine Brase, die den Bereich „Pflege Bildung Zukunft“ verantwortet, und der medizinischen Geschäftsführerin Karin Hochbaum führen. Der neue Chef trete seinen Posten in einer herausfordernden Phase an, teilte das Klinikum mit. Diese werde durch die anstehende Krankenhausreform und den eingeschlagenen Konsolidierungskurs des Bergmann-Klinikums geprägt sein.

Das Bergmann-Klinikum in Potsdam hat knapp 1100 Betten und ist als sogenannter Maximalversorger für rund 500.000 Menschen zuständig. Es ist das zweitgrößte Krankenhaus des Landes nach dem Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum. Weil das Klinikum finanzielle Probleme plagen, sprang die Stadt Potsdam mit einem millionenschweren Rettungsschirm bis 2025 ein. 

Schmidt hatte die Bergmann-Geschäftsführung zunächst interimsweise Ende April 2020 und dann 2021 offiziell übernommen. Damals befand sich das Klinikum in seiner wohl bislang größten Krise, nachdem in dem Krankenhaus nach einem Corona-Ausbruch 47 Menschen gestorben waren. 44 von ihnen waren nicht wegen einer Corona-Infektion in das Klinikum gekommen.

Schmidt verabschiedet sich im Hauptausschuss

Im Hauptausschuss der Stadt Potsdam am Mittwoch dankten Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und Gesundheitsbeigeordnete Brigitte Meier Hans-Ulrich Schmidt. Schubert dankte ihm und erinnerte, wie er Schmidt vom Traktor geholt hatte, um die Geschäftsführung zu übernehmen, und an legendäre Nachtsitzungen.

Er sei so erzogen worden, dass, wenn er gefragt würde, er helfe, sagte Schmidt in Potsdam. „Es war eine große Freude, das Haus wieder aufzurichten“, sagte er. Das Haus wachse wieder. Das sei ein guter Zeitpunkt die Führung in kompetente Hände weiterzugeben. Zu den Stadtverordneten sagte Schmidt: „Es hat viel Spaß gemacht. Ich habe viel von Ihnen gelernt – wie Politik in Potsdam funktioniert.“

Die Aufsichtsratsvorsitzende Brigitte Meier dankte Schmidt ebenso für die vergangenen vier Jahre, in denen er als Geschäftsführer das Klinikum durch Höhen und Tiefen geleitet habe. Die Bergmann-Gruppe verlässt Schmidt nicht gänzlich. Er verantwortet weiter als Geschäftsführer die Lausitz Klinik Forst und die Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig.