Als er sich auch noch für die „Gay Games“ engagieren wollte, sagte sein Freund: „Dann bin ich weg!“
Tatjana Wulfert
Im Sommer nach Kroatien, der Himmel ständig blau, das unaufhörliche Rauschen des Meeres
Alles geriet in den Verdacht des Bürgerlichen. Aber rundherum ablehnen konnte er es auch wieder nicht
Ein Leben dazwischen, in Berlin während der Nazizeit, später dann in Prag.
Es war kein Kinderspiel, das Alte und das Neue durcheinanderstürzen zu sehen. Ob sie glücklich war, ist schwer zu beurteilen
Er mochte Krimis, im Roman, im Fernsehen. Und lernte, dass das Leben eines Kriminaldirektors wenig damit zu tun hat
Es ist gut, das Leben, und dennoch bleibt sie auf der Suche, begeistert sich, lässt Dinge wieder fallen
Dass er nicht Pfarrer wurde, verkraftete er gut. Was aber blieb, war seine Angst vorm Unabwendbaren
Allein in der Zeit mit den Kindern ist sie 17 Mal umgezogen. Es sollte doch besser werden, immer wieder, immer besser
Sie sollte auf die Bühne, um ihren Orden abzuholen. Doch da waren Stufen und keine Rampe.
„Geh doch lieber spielen“, sagt sein Vater. „Nein“, sagt der Sohn. Er will beobachten, zuhören. Und er will zu den Sternen.
Sie war immer davon ausgegangen, nie einen Mann abzubekommen, auf Kinder verzichten zu müssen, denn das war ein Satz, der hatte sich ihr eingegraben.
Sein Vater meinte, er sei „zu doof“ fürs Abitur. Das ließ ihn nur noch hartnäckiger werden.
„Du bleibst zu Hause“, entschied seine Frau, und er tat nichts lieber als das. Doch im Grunde fand er, dass er besser ins 19. Jahrhundert gepasst hätte.
Vor dem Mauerfall verdiente er gut mit seiner Druckerei. Danach kamen die Zeugen Jehovas und bezahlten ihre Rechnung nicht.
Sie wachte eines Morgens auf und war kein Mann mehr. Da wäre es doch albern gewesen, sich noch als Mann zu verkleiden
Aufs Dach baute er ein Schwimmbecken, unter den Garten einen Atombunker. Schmerzhaft hatte er gelernt, die Dinge in die eigene Hand zu nehmen.
Sie studierte, sie brach ab. Sie arbeitete in einer Anwaltskanzlei, aber wollte sie das wirklich? Sie sagte: „Ich brauch’ nicht viel.“
Sie glaubt an die Wissenschaft. Sie glaubt an Gott. Beide können ihr nicht helfen.
Ihr konnte nicht viel geholfen werden. Umso mehr war sie für alle anderen da.
In ihrem Leben ging es um den Film, vor allem theoretisch und im Hintergrund. Dort war sie Respektsperson
„Pastorin“ durfte sie werden, den Titel „Pfarrerin“ erlaubte das Kirchenrecht erst seit den 70ern.
Er schüttelte John F. Kennedy die Hand, hielt Richard von Weizsäcker den Schirm. Die Amerikaner waren begeistert von ihm.
Überall war er dabei, und irgendwie kannte er auch alle Welt. Aber wer kannte ihn? Der Nachruf auf einen Allwissenden