zum Hauptinhalt
Nationalspieler Antonio Rüdiger spricht nach dem Training mit Journalisten.

© dpa/Arne Dedert

„Es geht um Stimmungsmache und Spaltung“: Antonio Rüdiger will sich nach Instagram-Post nicht als Islamist verunglimpfen lassen

Von den Reaktionen auf einen Instagram-Beitrag fühlt sich Nationalspieler Rüdiger verleumdet. Juristisch geht er gegen einen Journalisten vor. Und er erklärt seinen Beitrag.

Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger (31) hat sich nach seinem viel diskutierten Instagram-Beitrag zum Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan „entschieden von jeglicher Art von Extremismus und den Islamismus-Vorwürfen“ distanziert. Die „Bild“-Zeitung veröffentlichte am Mittwochabend ein umfangreiches Statement des Profis von Real Madrid, der sich erstmals zu dem Foto äußerte, das er bereits am 11. März auf seinem Konto veröffentlicht hatte.

In dem Beitrag hatte der praktizierende Muslim ein Foto von sich im weißen Gewand auf einem Gebetsteppich gepostet. Der Zeigefinger seiner rechten Hand zeigt in den Himmel. „Möge der Allmächtige unser Fasten und unsere Gebete annehmen“, schrieb Rüdiger als Gruß zum Ramadan.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Nun erklärte er schriftlich: „Bei der Geste, die ich verwendet habe, handelt es sich um den sogenannten Tauhid-Finger. Dieser gilt im Islam als Symbol der Einheit und Einzigartigkeit Gottes. Die Geste ist unter Muslimen auf der ganzen Welt verbreitet und wurde erst die letzten Tage auch vom Bundesinnenministerium wieder als unproblematisch eingeordnet.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

In den letzten Tagen sei das Foto „von einzelnen Personen zu unbegründeten Anschuldigungen genutzt“ worden, schrieb der Profi. Damit spielte er wohl auch auf den Journalisten Julian Reichelt, den ehemaligen Chefredakteur von Deutschlands größter Boulevardzeitung „Bild“, an.

Rüdiger geht rechtlich gegen Julian Reichelt vor

Nach Meinung Reichelts, der inzwischen beim Portal „Nius“ tätig ist, hat Rüdiger mit dem erhobenen Zeigefinger eine islamistische Geste gezeigt. Reichelts Kritik führte dazu, dass Rüdiger gegen ihn Strafanzeige bei der Berliner Staatsanwaltschaft stellte, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) meldete die Angelegenheit zudem bei der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main.

„Gewalt und Terrorismus sind absolut inakzeptabel. Ich stehe für Frieden und Toleranz ein“, schrieb Rüdiger nun: „Respekt und Toleranz sind grundlegende Prinzipien, die wir alle vertreten in unserer Familie.“

Er erkenne aber auch an, „dass ich aufgrund nicht genügender Aufmerksamkeit, Dritten die Chance gegeben habe, mein Posting bewusst falsch auszulegen, um zu spalten und zu polarisieren“, betonte Rüdiger: „Ich werde aber keine Plattform für Spaltung und Radikalisierung bieten, daher habe ich mich dazu entschlossen, nach unseren beiden erfolgreichen Länderspielen nun ein klares Statement abzugeben.“

Er lasse sich nicht „als Islamist verunglimpfen“ und gehe deshalb rechtlich vor: „Es geht hier um Stimmungsmache und Spaltung; hiergegen werde ich mich immer entschieden zur Wehr setzen.“ (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false