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ARCHIV - 01.08.2022, Brandenburg, Schorfheide/Ot Groß Schönebeck: Ein Europäischer Wolf (Canis lupus lupus) sitzt im Wildpark Schorfheide im Wald. Kontroversen gibt es in Brandenburg über den Umgang mit wild lebenden Wölfen. (zu dpa: «Dauerstreit ums Jagdgesetz - Scheitert Novelle wegen des Wolfs?») Foto: Soeren Stache/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Soeren Stache

Genproben werden untersucht: Wolf soll in Brandenburg Hund angegriffen haben

Ein Wolf soll im Kreis Potsdam-Mittelmark am Rand einer Weide einen Rauhaardackel angegriffen und verletzt haben. Noch herrscht aber keine Klarheit.

Von Monika Wendel, dpa

Das Landesamt für Umwelt will untersuchen lassen, ob ein Wolf in Havelsee (Kreis Potsdam-Mittelmark) einen Hund verletzt hat. Die Hundehalterin soll eine nach dem Vorfall am Sonntag genommene Genprobe an die Behörde schicken, teilte ein Sprecher des Landesumweltamtes in Potsdam mit. Das Material werde dann im Nationalen Referenzzentrum, dem Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik in Hessen, untersucht.

Der Landesjagdverband sprach am Montag von einem Wolf, der einen Jagdhund angegriffen habe. Der Verband will aber auch eine eigene DNA-Analyse anhand einer Probe in Auftrag geben. Bislang sind vor allem Angriffe von Wölfen auf Weidetiere bekannt.

In der Mitteilung des Jagdverbandes hieß es: „Der Vorfall ereignete sich zur Mittagszeit in einem Gebiet, in dem häufig Wölfe gesichtet werden und liegt lediglich rund 250 Meter vom Dorf entfernt.“ Während die Hundeführerin ihre Pferde auf einer Weide versorgt habe, sei der Rauhaardackel am Rand der Weide von einem Wolf attackiert und gebissen worden.

Landesjagdverband fordert, den Wolf sofort zu töten

Das Landesamt für Umwelt teilte auf Anfrage mit, die Hundehalterin haben den Übergriff bei der Risshotline gemeldet. Ihr Hund sei offenbar unbeaufsichtigt im Wald unterwegs und nicht als Jagdhund im Einsatz gewesen.

Der Landesjagdverband forderte, den Wolf sofort zu töten. Der Vorfall zeige, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis noch Schlimmeres passiere, meinte Verbands-Präsident Dirk-Henner Wellershoff. „Es muss schnell gehandelt werden. Bis dahin ist in diesem Bereich Vorsicht geboten.“ Der Rauhaardackel wurde tierärztlich versorgt und hat laut Verband keine lebensbedrohlichen Verletzungen erlitten.

Die meisten Wolfsrudel gibt es in Brandenburg: Die Zahl liegt laut Landesumweltministerium bei 52. Die Zahl der Wolfs-Übergriffe stieg von 297 im Jahr 2022 auf 358 im vergangenen Jahr. Dabei wurden 1281 Schafe und Ziegen getötet. (dpa)

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