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Ein Mädchen zählt ihr Taschengeld. Rund ein Drittel der unter 18-Jährigen ist in der Grundsicherung.

© Imago Images/photothek/Ute Grabowsky

„In besonderem Maße von Armut betroffen“: Anteil der Kinder und Jugendlichen in Grundsicherung erreicht Höchststand

Kinder und Jugendliche machen in Deutschland rund 17 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Aber fast 34 Prozent der unter 18-Jährigen sind auf Bürgergeld oder Sozialhilfe angewiesen.

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen in der Grundsicherung bleibt nach Berechnungen des Deutschen Kinderhilfswerks auf einem Höchststand. Wie die Organisation am Montag in Berlin mitteilte, beträgt der Anteil der unter 18-Jährigen unter den Beziehern von Bürgergeld und Sozialhilfe 33,9 Prozent. Vor fünf Jahren habe dieser Wert noch bei 33,1 Prozent, vor zehn Jahren bei 30,3 Prozent gelegen. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren demnach von rund 5,76 Millionen Menschen in sogenannten Bedarfsgemeinschaften etwa 1,95 Millionen Kinder und Jugendliche.

„Kinder und Jugendliche sind in Deutschland in besonderem Maße von Armut betroffen, das zeigen die neuen Zahlen ganz deutlich“, erklärte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger. Mehr als ein Drittel der Bezieherinnen und Bezieher von Grundsicherung seien Kinder und Jugendliche, obwohl deren Anteil an der Gesamtbevölkerung in Deutschland derzeit nur bei knapp 17 Prozent liege. Wenn Kinderarmut wirksam bekämpft werden solle, führe kein Weg an der Kindergrundsicherung vorbei.

Die Einführung der Kindergrundsicherung gilt als die größte Sozialreform der Ampel-Koalition und soll das Kindergeld, den Kinderzuschlag für einkommensarme Familien sowie die Sozialleistungen für Jungen und Mädchen bündeln. Über die konkrete Ausgestaltung gibt es seit Wochen heftigen Streit in der Ampel-Koalition. Vor allem die FDP stößt sich an den dafür benötigten zusätzlichen Stellen in der Verwaltung. (epd)

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