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Lisa Paus, Bundesfamilienministerin, bei ihrer Rede zum Tagesordnungspunkt „Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“.

© IMAGO/Political-Moments/imago

„Gewalt gegen Frauen ist allgegenwärtig“: Regierung will Frauen besser vor Gewalt schützen

Das Familienministerium arbeitet an einem Gesetz zum besseren Schutz von Frauen. Eine Dunkelfeld-Studie in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt soll zudem belastbare Zahlen liefern.

Die Ampel-Koalition möchte Frauen besser vor Gewalt schützen. „Ich will, dass Frauen frei von Gewalt leben können“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) am Donnerstag im Bundestag.

„Gewalt gegen Frauen ist allgegenwärtig, sie ist alltäglich.“ Anlass für Paus' Rede war eine Parlamentsdebatte zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

Vier Punkte im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen

Die Ministerin nannte vier entscheidende Punkte im Kampf gegen die Gewalt: Die Erfassung der Gewalt, präventives Handeln, die Bestrafung der Täter sowie Schutz und Hilfe für die Frauen. Paus gab vor diesem Hintergrund bekannt, gerade ein Gesetz zu erarbeiten, welches Frauen ein Recht auf Schutz und Beratung gebe.

 Alle drei Tage stirbt eine Frau durch Femizid − bei uns in Deutschland, im 21. Jahrhundert.

Nancy Faeser, Bundesfamilienministerin

Dunkelfeld soll belastbare Zahlen liefern

Zudem sollen Lücken im Netz der Frauenhäuser und Beratungsstellen endlich geschlossen werden. Um belastbare Zahlen zur Gewalt gegen Frauen zu bekommen, sei weiter eine Dunkelfeld-Studie in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und dem Innenministerium in Auftrag gegeben worden.

„Es ist wichtig, dass Helligkeit ins Dunkelfeld kommt“, betonte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) im Bundestag. Über hundert Frauen werden der Ministerin zufolge jedes Jahr von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet.

„Das heißt: Alle drei Tage stirbt eine Frau durch Femizid − bei uns in Deutschland, im 21. Jahrhundert.“ Dies sei „nicht hinnehmbar“, betonte Faeser. Die Gewalt finde dabei meist Zuhause hinter verschlossenen Türen statt. Doch das Thema gehöre in die Öffentlichkeit − „Gewalt gegen Frauen geht uns alle an.“ (AFP)

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