Roger Boyes, The Times
Alle Artikel in „Meinung“ vom 27.08.2005
Vielleicht wünscht sich die Welt noch mal Ariel Scharon zurück. Dann jedenfalls, wenn sein interner Herausforderer Benjamin Netanjahu ihn aus dem Feld schlagen, Spitzenkandidat des Likud und bald wieder Israels Premierminister werden sollte.
Im Grunde ist es verständlich. Wer den Bürgern Praxisgebühr und Arzneizuzahlung, RentenNullrunden und längere Lebensarbeitszeit zumutet, traut sich nicht auch noch an das dritte sozialpolitische Pulverfass: die Pflegeversicherung.
Das Karlsruher Urteil lehrt auch: Ein Kanzler muss einfacher zurücktreten können
Wird die Türkeidebatte für Angela Merkel, was für Gerhard Schröder der Irak war: ein Thema, das auf Sympathie bei vielen Bürgern stößt, aber das transatlantische Verhältnis belastet? Der Kanzler macht Wahlkampf mit Bushs falschem Krieg, die CDU liebäugelt mit dem populistischen Einsatz der Türkeifrage – und liegt damit auf AntiBush-Kurs.
Vor wenigen Tagen hat in Berlin eine allein erziehende Mutter und HartzIV-Empfängerin ihren Sohn niedergestochen – aus Verzweiflung, sagte sie. Das Jobcenter hatte – unrechtmäßig – wegen der zu teuren Wohnung einen Umzug verlangt.