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July 26, 2022: Minsk, Minskiy district, Belarus - 19 january 2022: Starlink satellite, Starlink in Earth orbit, Elon Musk satellite 3d render. - ZUMAla2_ 20220726_zaa_la2_007 Copyright: xLaxNacionx

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Ukraine-Invasion Tag 762: Ukrainische Soldaten haben offenbar Probleme mit der Kommunikation via Starlink

Selenskyj wechselt Sekretär des Sicherheitsrates aus. Ukraine attackiert von Russland gekapertes ukrainisches Kriegsschiff. Der Nachrichtenüberlick am Abend.

Die Starlink-Satelliten des Unternehmens SpaceX von Elon Musk unterstützen die ukrainischen Soldaten seit Beginn der russischen Invasion in ihrer Kommunikation. Sie gelten für das Militär inzwischen als überlebenswichtig. Die Soldaten und ihre Einheiten können so auch in abgelegenen Gebieten, in denen kein Mobilfunk funktioniert, Kontakt aufnehmen.

Nun berichten ukrainische Soldaten von Problemen mit der Nutzung von Starlink. Der US-Sender CNN hat mit einigen gesprochen (Quelle hier). Demnach gibt es offenbar Probleme mit der Geschwindigkeit der Verbindung.

In der Region Saporischschja berichtet man, dass sich die Probleme in den vergangenen drei Wochen verstärkt hätten. „Es bricht ständig ab und muss neu gestartet werden, damit es ordnungsgemäß funktioniert. Das bringt ziemlich unangenehme Komplikationen für ihre Arbeit mit sich.“ Ein Faktor könne da Wetter sein, mutmaßt man.

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Wetter? Ist es so banal? Ein Kommandeur, ebenfalls in der Region Saporischschja, berichtet von Problemen seiner Einheit seit Januar. „Vor Neujahr war die Geschwindigkeit viel höher“, sagt Anton von der 65. Brigade. „Jetzt ist sie um die Hälfte gesunken.“ Die Anzahl der Starlink-Satelliten sei zwar gleich geblieben, die Zahl der Einheiten, die damit arbeiteten, aber gestiegen.

Mehrere ukrainische Einheiten an der Front wollen außerdem die Nutzung von Starlink durch Russland bemerkt haben. Bereits im Februar berichtete das US-Magazin „Newsweek“, dass der ukrainische Militärgeheimdienst ein Gespräch zwischen russischen Soldaten abgefangen hätte, das genau das belege.

Gegenüber CNN sagten ukrainische Soldaten, dass Starlink in der Lage sei, den Zugang zu von Russland kontrollierten Terminals einzuschränken. Der Verkauf der Satelliten über Drittländer könnte das aber erschweren.
„Es könnte sein, dass es an einem Standort zwei Terminals gibt, die beide von Polen gekauft wurden, und eines für die ukrainische Seite und eines für die russische Seite arbeitet. Und SpaceX weiß einfach nicht, wen sie blockieren sollen“, sagt ein in Kiew ansässiger Internetanalyst.

Die wichtigen Nachrichten des Tages:

  • Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hält eine weitere Mobilmachung von Soldaten zur Sicherung einer Pufferzone im Grenzgebiet für unnötig. Eine solche Idee sei „Unsinn“, sagt Schoigu der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge. Putin sagte unlängst, dass möglicherweise eine Pufferzone besetzt werden muss, um die Oblast Belgorod zu schützen. Mehr dazu lesen Sie in unserem Newsblog.
  • Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge das Landungsschiff Konstantin Olschansky mit einer Neptun-Rakete angegriffen. Das teilt der Sprecher der ukrainischen Marine, Dmytro Pletentschuk mit. „Dieses Schiff ist derzeit nicht kampfbereit.“ Russland hatte das Schiff 2014 von der Ukraine erbeutet. Mehr dazu hier.
  • Nach einer Reihe von Personalwechseln in der Armeeführung hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auch den Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, entlassen. An Danilows Stelle rückt der bisherige Chef des Auslandsgeheimdienstes, Olexander Lytwynenko.
  • Ungeachtet glaubwürdiger Bekennerschreiben islamistischer Terroristen hat der Sekretär von Russlands nationalem Sicherheitsrat, Nikolai Patruschew, die Ukraine für den Anschlag bei Moskau am vergangenen Freitag verantwortlich gemacht. Auf die Frage von Journalisten, ob hinter dem Angrif die Terrormiliz Islamischer Staat oder die Ukraine stecke, antwortete Patruschew laut staatlicher Agentur Tass: „Natürlich die Ukraine.“
  • Bei einem Raketenangriff aus der Ukraine sind nach Angaben der russischen Behörden in der Grenzregion Belgorod fünf Menschen verletzt worden. Wie Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurden zwei Menschen im Bezirk Belgorodski verletzt, drei weitere Verletzte gab es im Bezirk Graiworon. Vier Häuser sowie eine Kaserne der Feuerwehr seien bei den Angriffen beschädigt worden.
  • Der Vorsitzende der Jusos, Philipp Türmer, ist auf Abstand zur Äußerung von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich zum „Einfrieren“ des Ukraine-Kriegs gegangen und hat Verständnis an der Kritik daran geäußert. Zugleich warnte er, der Aussage mit Blick auf die Haltung der SPD zum Krieg zu viel Gewicht zu geben. „Dieser Begriff mit dem Einfrieren, da muss ich sagen, den finde ich nicht so glücklich“, sagte Türmer in der am Montagabend ausgestrahlten n-tv-Talkshow „Beisenherz“.
  • Bundesagrarminister Cem Özdemir hat Ungarn und polnische Bauern indirekt für ihren Widerstand gegen ukrainische Getreideimporte kritisiert. Die Verteidigung der Ukraine finde auch darüber statt, „dass man sich an putinscher Propaganda nicht beteiligt“, sagte der Ministe. Das Problem sinkender Getreidepreise liege nicht an ukrainischen Lieferungen. „Dafür gibt es einfach keinerlei Belege. Wer das sagt, soll es bitte schön durch Fakten, durch Zahlen belegen“, sagte der Grünen-Politiker.
  • Die Untersuchungshaft des vor fast genau einem Jahr in Jekaterinburg festgenommenen US-Journalisten Evan Gershkovich ist um drei weitere Monate bis zum 30. Juni verlängert worden. Das teilte ein Moskauer Gericht am Dienstag mit. Mehr dazu hier.
  • 40 Tage nach dem Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny in einem russischen Straflager am Polarkreis haben Familienangehörige und Anhänger ihm erneut die letzte Ehre erwiesen. Auf dem Moskauer Borisowski-Friedhof legten unter anderem Nawalnys Eltern Ljudmila und Anatoli Blumen und Kränze am Grab ihres Sohnes nieder. Mehr dazu hier.

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