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Anhänger erheben ihre Fäuste und jubeln bei einer Kundgebung von Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah zum Gedenken an getötete Hisbollah-Kämpfer in Beirut.

© dpa/Hussein Malla

Mögliche Ausweitung des Krieges: Wagner-Gruppe will offenbar Luftabwehrsystem an Hisbollah liefern

Nach US-Geheimdienstinformationen soll das russische Luftabwehrsystem SA-22 an die Terrormiliz übergeben werden. Unklar ist, welchen Einfluss Russland darauf hat.

Nach Medienberichten plant die Wagner-Gruppe die libanesische Hisbollah-Miliz mit einem Luftabwehrsystem zu beliefern. Das berichtet unter anderem das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf US-Beamte, die sich auf Geheimdienstinformationen stützen.

Laut dem Bericht soll die Hisbollah, eine vom Iran unterstützte Miliz, das russische SA-22-System erhalten. Das Flugabwehrsystem, das auch Pantsir genannt wird, ist auf einem Militärfahrzeug montiert. Es dient dazu, Flugzeuge, Drohnen und feindliche Präzisionsmunition mittels Flugabwehrraketen und Luftabwehrkanonen abzufangen.

Der Sender CNN berichtete am Donnerstag, Russland habe das System ursprünglich der syrischen Regierung zur Verfügung gestellt. Die Wagner-Gruppe, die ohnehin aus Syrien heraus operiert, sei nun damit beauftragt worden, es an die Hisbollah zu übergeben. Ob die Lieferung schon stattgefunden hat oder noch bevorsteht, sei allerdings unklar.

Es sei ebenfalls nicht klar, wie viel Einfluss Russland auf die Entscheidung habe, berichtete CNN. Seit dem Tod von Wagner-Chef Prigoschin im August habe der Kreml versucht, die Wagner-Söldner und das Vermögen der Gruppe zu übernehmen. Man könne aber nicht erkennen, dass der Kreml die volle Kontrolle über die Kämpfer erlangt habe.

Der Leiter des ukrainischen militärischen Nachrichtendienstes hatte zuletzt behauptet, Russland habe der Hamas Waffen geliefert und die Terrororganisation bei ihrem Anschlag nachrichtendienstlich unterstützt.

Dem Bericht von CNN zufolge wägten Iran und seine Stellvertreter ihre Reaktion auf die israelische Militärintervention im Gaza-Streifen genau ab. Einerseits wollten sie einen direkten Konflikt mit Israel oder den USA vermeiden, ihren Gegnern andererseits aber Kosten aufbürden.

Die US-Regierung hat eine solche Lieferung nicht bestätigt. Den Bericht des „Wall Street Journal“ bezeichnete Adrienne Watson, die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, als „besorgniserregend“.

Ohnehin besteht die Sorge, dass Hisbollah eine Nordfront gegen Israel eröffnen könnte. Die USA und Deutschland haben den Iran und seine Verbündeten wiederholt davor gewarnt, in den Konflikt einzugreifen.

Ende Oktober waren Vertreter der Hamas und des Irans in Moskau. Nach Angaben des russischen Außenministeriums habe man mit den Hamas-Vertretern über die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen ausländischen Geiseln, von denen mehrere auch die russische Staatsbürgerschaft haben, gesprochen. Israel hatte das Treffen verurteilt und die russische Regierung aufgefordert, „die Hamas-Terroristen unverzüglich auszuweisen“.

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