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US-Soldaten trainieren in Bagdad den Häuserkampf.

© dpa/dpaweb/SHAWN BALDWIN

Seit 2003 im Irak: Bagdad beginnt Gespräche mit Washington über Abzug der US-Truppen

Aus Sicht der irakischen Regierung sollte der US-Einsatz in dem Land beendet werden. Die USA befürchten allerdings eine Rückkehr des IS, wenn sie ihre Soldaten zu schnell abziehen würden.

Die USA und der Irak beginnen nach Angaben der Regierung in Bagdad Gespräche über einen Abzug der verbliebenen amerikanischen Soldaten aus dem arabischen Land. Zunächst werde ein Komitee aus Militärs die operativen Bedürfnisse und Effektivität der irakischen Sicherheitskräfte bewerten, teilte das Außenministerium am Donnerstag mit.

Auf dieser Grundlage werde dann entschieden, wie schnell die Truppen abgezogen und die Koalition abgewickelt würden. Der Vorgang dürfte Vertretern beider Staaten zufolge mehrere Monate, wenn nicht länger dauern. Ein Abzug der US-Truppen stehe nicht unmittelbar bevor. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Mittwoch die Pläne gemeldet.

Die USA waren 2003 in den Irak einmarschiert und hatten den Machthaber Saddam Hussein gestürzt. Es folgten jahrelange Konflikte zwischen den ethnischen und religiösen Gruppen im Land. Ein erster Abzug 2011 wurde zurückgenommen, nachdem die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) erstarkte. Die USA befürchten nun, dass ein zu schneller Abzug der verbliebenen 2500 Soldaten zu einer Rückkehr des IS führen oder den Iran auf den Plan rufen könnte.

Der irakische Ministerpräsident Mohammed Schia al-Sudani hatte nach der Tötung eines Milizen-Führers in Bagdad bei einem US-Drohnen-Angriff Anfang Januar erklärt, der US-Einsatz müsse beendet werden. Grundsätzlich sieht die Regierung in Bagdad den IS als besiegt und die Arbeit der Koalition als beendet an. Die US-Einrichtungen im Irak werden seit dem Beginn des Gaza-Krieges fast täglich von pro-iranischen Milizen angegriffen. (Reuters)

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