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Die Trauerfeier der beiden getöteten Milizionäre in Bagdad.

© AFP/AHMAD AL-RUBAYE

Update

Nach Drohnen-Angriff auf Milizionäre: Irak will US-Einsatz gegen Islamisten stoppen

Nachdem ein pro-iranischer Milizenführer im Irak bei einem Drohneneinsatz getötet wurde, will das Land den US-geführten Antiterror-Einsatz im Land stoppen.

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Der Irak will nach der gezielten Tötung eines Milizen-Anführers bei einen US-Drohnen-Angriff den amerikanischen Militäreinsatz gegen islamistische Extremisten im Land stoppen. Die Regierung in Bagdad werde einen Ausschuss bilden, der die Beendigung der US-geführten Einsatzes einer internationalen Koalition vorbereiten soll, teilte das Büro von Ministerpräsident Mohammed Schia al-Sudani am Freitag mit.

Am Donnerstag war der Anführer der Miliz Harakat al Nudschaba bei einem Drohnen-Angriff in Bagdad getötet worden. Es habe sich um einen Akt der Selbstverteidigung gehandelt, da der Kommandeur aktiv an der Planung und Durchführung von Anschlägen gegen US-Kräfte beteiligt gewesen sei, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums Pat Ryder ohne Details zu nennen. Er betonte aber, es seien keine Zivilisten verletzt worden. Die Attacke sei „notwendig“, „angemessen“ und „verhältnismäßig“ gewesen.

Im Irak sind mehrere mit dem Iran verbündete bewaffnete Gruppen aktiv, die seit längerem ein Ende der militärischen Präsenz der USA in dem arabischen Land fordern. Die Vereinigten Staaten haben 900 Soldaten in Syrien und 2500 im Irak stationiert. Sie sollen lokale Sicherheitskräfte im Kampf gegen das Wiedererstarken des Islamischen Staates unterstützen. Die Extremistenorganisation hatte 2014 große Teile beider Länder erobert.

Die USA unterhalten einen großen Stützpunkt im irakischen Erbil, der wiederholt mit Drohnen und Granaten angegriffen wurde. Vergangenen Monat würde dabei ein US-Soldat schwer verletzt. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023 wurde das US-Militär im Irak und in Syrien bereits mindestens 100 Mal angegriffen.

Mit dem Iran verbündete Gruppen im Irak und in Syrien lehnen Israels Angriffe auf den Gazastreifen ab. Die USA tragen ihrer Ansicht nach eine Mitschuld an der Situation. Der irakische Ministerpräsident Sudani ist auf die Unterstützung der unter iranischen Einfluss stehenden Milizen angewiesen. Vor einem Jahr konnte er nur mit deren Unterstützung an die Macht kommen. Ihre Vertreter stellen einen bedeutenden Teil seiner Regierungskoalition. (AFP/dpa)

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