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Lina Johnsen bei einer Klebeaktion am Sachsendamm Berlin im Juli 2022.

© LETZTE GENERATION

„Das ist eine weitere Bühne, die wir uns nehmen“ : Letzte Generation strebt bei Einzug ins Europaparlament keine klassische Parteiarbeit an

Die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ wollen ins Europaparlament einziehen. Allerdings nicht, um klassische Politik zu machen, erklärt Spitzenkandidatin Lina Johnsen.

Die Spitzenkandidatin der Klima-Protestgruppe Letzte Generation für die Europawahl strebt auf EU-Ebene keine konventionelle Partei-Arbeit an. „Das heißt nicht, dass wir ausschließen, auch an Entscheidungsprozessen mitzuwirken. Aber wir wollen da nicht rein für klassische parteipolitische Arbeit“, sagte Lina Johnsen den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). „Das ist eine weitere Bühne, die wir uns nehmen.“

Falls die Aktivisten die nötigen Stimmen erhielten, seien im Europäischen Parlament in Straßburg „alle friedlichen Mittel des Protests“ denkbar, um die Aufmerksamkeit „auf das aktuelle Politikversagen zu lenken“. Johnsen sagte: „Vielleicht nehmen wir Kleber mit, vielleicht nehmen wir Farbe mit“ – und fügte an: „Spaß“.

Die Letzte Generation hatte erstmals vor mehr als zwei Jahren mit drastischen Protesten für eine radikale Klimawende für Aufmerksamkeit gesorgt. Zu Straßenblockaden kamen Proteste in Museen, Stadien und Ministerien, wo sich Mitglieder der Gruppe oft an den Boden oder Wände klebten sowie Gegenstände mit Farbe beschmierten.

Seit einiger Zeit ist es merklich stiller um die Gruppe geworden. Anfang des Jahres kündigte sie an, künftig auf Straßenblockaden zu verzichten und auf andere Protestformen umzusteigen. Bei der Europawahl am 9. Juni will sie den Protest nun von der Straße ins Parlament bringen. Die Ziele der Gruppe sind laut Johnsen unter anderem soziale Gerechtigkeit, die Unterstützung von Protest- und Klimabewegungen sowie der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030. (dpa)

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