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Kanalarbeiter steigt in einen Schacht.

© imago/biky (Symbolbild)

Weil er sein Handy retten wollte: Australier steckt 36 Stunden in Abwasserschacht fest

Ein Hilfsangebot lehnte er zunächst ab, trank sogar das Wasser im Kanal. Erst nach eineinhalb Tagen befreiten Feuerwehrleute den Mann in Brisbane.

In Australien hat ein Mann, der sein heruntergefallenes Handy retten wollte, 36 Stunden in einem Abwasserschacht festgesteckt. Wie der Rettungsdienst am Dienstag mitteilte, war der etwa 30 Jahre alte Mann am Wochenende in die Kanalisation der Stadt Brisbane an der Ostküste Australiens geklettert.

Ein Hilfsangebot eines Passanten lehnte er am Sonntag noch ab, am Montag hörte ein Anwohner dann lautes Keuchen aus einem Gully und alarmierte die Feuerwehr.

Die Feuerwehrleute hoben den Gullydeckel hoch und befreiten den Mann. Nach dem Bericht des Rettungsdienstes wurde er ins Krankenhaus gebracht, weil er sich Schürfwunden zugezogen hatte und unterkühlt war. In Brisbane hatte es in den vergangenen Tagen viel geregnet.

Durch den Abwasserkanal, in dem der Mann festsaß, war deshalb viel Wasser geströmt. Auf der Suche nach einem Ausweg hatte der Mann das Wasser auch getrunken.

Der Passant James Lingwood sagte der Zeitung „Courier Mail“, er habe am Sonntag beim Joggen Schreie aus dem Abfluss gehört und den knietief im Wasser stehenden Mann entdeckt. „Man sieht nicht oft jemanden im Abfluss, vor allem weil es dort Ratten, Schlangen, Moskitos und alles Mögliche gibt“, berichtete Lingwood.

Auf seine Frage „Geht es dir gut? Kann ich dir helfen?“ habe der Mann aber „Nein, Bruder, es geht mir gut“ geantwortet, berichtete Lingwood. Der Mann habe ihm versichert, selbst einen Ausweg aus der Kanalisation finden zu können – „also habe ich ihn einfach in Ruhe gelassen.“

Unterlassene Hilfeleistung sieht er darin nicht: „Er wollte meine Hilfe nicht“, betonte Lingwood. Ob der Mann bei der Aktion sein Handy retten konnte, war zunächst nicht bekannt. (AFP)

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