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Symbolbild einer Justitia mit verbundenen Augen

© S.Gnatiuk/S.Gnatiuk

Mutmaßliche Tötung von Familienmitgliedern: Anklage gegen Vater und Tochter in Berlin

Vor rund vier Monaten werden eine Elfjährige und eine 68-Jährige tot in einer Köpenicker Wohnung gefunden. Jetzt werden die 42 Jahre alte Mutter des Kindes und der Großvater angeklagt.

Rund vier Monate nach einem mutmaßlichen familiären Tötungsdelikt in Köpenick hat die Staatsanwaltschaft Berlin Anklage gegen eine 42 Jahre alte Frau sowie deren 70-jährigen Vater erhoben. Die Anklage wirft der 42-Jährigen Totschlag sowie Tötung auf Verlangen vor, dem Senior Totschlag durch Unterlassen.

Der Frau wird vorgeworfen, zwischen dem 13. und 14. Oktober 2023 zunächst ihre elf Jahre alte Tochter und anschließend ihre 68-jährige Mutter durch das Aufschneiden der Pulsadern getötet zu haben. Letzteres soll auf „ausdrücklichen Wunsch“ der Mutter passiert sein, heißt es von der Staatsanwaltschaft.

Der Vater soll von dem Vorhaben gewusst haben und sei dennoch nicht eingeschritten. Die beiden Beschuldigten hätten die Absicht gehabt, sich ebenfalls zu töten, so die Staatsanwaltschaft. Dies sei auch jeweils versucht worden, jedoch letztlich nicht gelungen.

Am 16. Oktober 2023 fand die andere Tochter des Mannes den verletzten Vater. In der anderen Wohnung stießen die Polizisten dann auf die verletzte 42-Jährige und die Leichen des Mädchens und deren Großmutter. Tochter und Vater kamen zunächst ins Krankenhaus und wurden später festgenommen.

Beide befinden sich seitdem laut Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft. Nach den Ermittlungen lebte die deutsche Familie sehr zurückgezogen. Sie habe laut Staatsanwaltschaft bibeltreu und pietistisch gelebt. Dabei soll ihr Glaube „auch spirituell-esoterische Züge“ angenommen haben.

Dadurch soll sich die Familie immer mehr von der gesellschaftlichen Entwicklung überfordert und mit der Politik unzufrieden gezeigt haben. Vor diesem Hintergrund soll nach den Ermittlungen der Plan für die angeklagten Taten entstanden sein. (mit dpa)

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