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Ein Huhn der Rasse „Lohmann Brown“ geht während des Besuchs von Brandenburgs Agrarminister Vogel bei der Wustermarker Bio-Ei GmbH über die Wiese vor dem Stall.

© dpa/Soeren Stache

Zu teuer, zu groß und zu unrentabel: In Supermärkten gibt es bald keine braunen Eier mehr

Während es in Supermärkten lange mehr braune als weiße Eier zu kaufen gab, wird es in einigen Jahren voraussichtlich gar keine braunen mehr geben. Auffallen dürfte das vor allem älteren Menschen.

Verbraucherinnen und Verbraucher werden in einigen Jahren in Supermärkten voraussichtlich nicht mehr zwischen braunen und weißen Eiern wählen können. „Heute sieht man braune Eier schon immer weniger, bald dürfte es gar keine mehr geben“, sagte Henner Schönecke, Vorsitzender des Bundesverbands der deutschen Eiererzeuger. Grund sei, dass viele Züchter von braunen auf weiße Hühner umstellten. Die „Bild“ hatte als Erstes darüber berichtet.

„Weiße Hühner haben ein größeres genetisches Potenzial als braune. Sie leben und legen länger“, so Schönecke. „Weiße Hühner sind einfacher zu halten und mobiler als braune.“ Sie fänden ihr Futter und Wasser besser, außerdem seien sie leichter und kleiner, ihre Eier ebenso. Das Legen sei dadurch weniger anstrengend. Braune Eier gebe es inzwischen nur noch bei wenigen regionalen Haltern.

Warum gibt es weiße und braune Eier?

Weiße Hennen legen weiße Eier, braun gefiederte hingegen braune – das ist nach Angaben von Schönecke zumindest bei Hühnerrassen in Deutschland der Fall. Eigentlich hängt die Farbe der Schalen von der Genetik des Huhns ab und hat nichts mit der Farbe des Gefieders zu tun. Nur Hühner mit weißen Ohrläppchen legen auch weißschalige Eier.

In Supermärkten liegt der Anteil brauner Eier dem Verband zufolge noch bei etwa 30 Prozent, bei Discountern gebe es häufig schon keine mehr. Noch vor zehn Jahren seien hierzulande mehr braune als weiße Eier verkauft worden.

Eine Kundenbefragung des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft zeigt: Bei älteren Menschen sind braune Eier nach wie vor oft beliebter. Jüngeren ist die Farbe meist egal, ihnen sind eher Aspekte wie Tierhaltung und Regionalität wichtig.

„Dem Gros der Verbraucher ist die Schalenfarbe weitestgehend egal“, sagte ein Sprecher des Handelsunternehmens Rewe. Eine Ausnahme sei Ostern, wo klar weiße Eier favorisiert würden. Ob braun oder weiß: Für Verbraucher hat das keine spürbaren Auswirkungen. Früher hätten braune Eier eine festere Schale gehabt, so Schönecke, heute jedoch nicht mehr.

Geschmacklich gebe es keine Unterschiede. Der 51-Jährige, der selbst Legehennenhalter ist und zwischen Buxtehude und Hamburg einen Familienbetrieb in vierter Generation führt, stellte vor eineinhalb Jahren komplett auf Weiß um. (dpa)

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