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2012 wurde Kahneman auch mit dem Weltwirschaftlichen Preis ausgezeichnet.

© dpa/Carsten Rehder

Wirtschaftsnobelpreisträger und Bestsellerautor: Daniel Kahneman ist im Alter von 90 Jahren gestorben

Der Wissenschaftler Daniel Kahneman kombinierte Erkenntnisse aus zwei Disziplinen: Psychologie und Ökonomie. Und machte so Furore.

Der US-israelische Psychologe Daniel Kahneman, der für seine Untersuchungen zum Umgang der Menschen mit Geld mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet wurde, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das teilte die US-Elite-Universität Princeton am Mittwoch mit, an der Kahneman bis zu seinem Tod lehrte.

Seine Partnerin Barbara Tversky sagte der Deutschen Presse-Agentur, Kahneman sei am Mittwoch gestorben. Zum Ort und den genaueren Umständen äußere sich die Familie nicht, betonte sie.

Kahnemans ehemaliger Kollege Eldar Shafir äußerte sich in einer Pressemitteilung über den Verstorbenen: „Viele Bereiche der Sozialwissenschaften sind nicht mehr so wie zuvor, seit er auf der Bildfläche erschienen ist. Wir werden ihn sehr vermissen.“

Kahneman wurde 1934 in Tel Aviv geboren, studierte an der Hebrew University in Jerusalem sowie an der Universität von Kalifornien. Er lehrte später in Israel, Kanada und den USA. Kahneman und der Psychologe Amos Tversky entwickelten gemeinsam die „Prospect Theory“ („Aussichtstheorie“). Demnach werden Menschen stärker von drohenden Verlusten als von potenziellen Gewinnen beeinflusst.

US-Präsident Barack Obama verlieh Kahneman die Presidential Medal of Freedom.
US-Präsident Barack Obama verlieh Kahneman die Presidential Medal of Freedom.

© AFP/MANDEL NGAN

Damit wandte sich Kahnemans populärste Theorie gegen traditionelle wirtschaftliche Ansätze, wonach die Menschen völlig rational und eigennützig sind. Stattdessen vertrat er die Auffassung, dass Menschen mentale Vorurteile haben, die ihr Urteilsvermögen verzerren können.

2011 veröffentlichte Kahneman den Bestseller „Schnelles Denken, langsames Denken“. Darin vertrat er die Ansicht, dass das Verhalten von Menschen nicht auf einem rationalen Entscheidungsprozess, sondern oft auf instinktivem Handeln basiert.

Für seine Forschung im Bereich der Psychologie und Wirtschaftswissenschaften wurde Kahneman 2002 mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. In der Begründung der Akademie hieß es damals, Kahneman habe „Einsichten aus der psychologischen Forschung in die wirtschaftswissenschaftliche Analyse integriert“. 2013 verlieh der damalige US-Präsident Barack Obama ihm die Presidential Medal of Freedom. (AFP, dpa)

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