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 Schulkinder in Bayern

© dpa / dpa / Peter Kneffel

Rund 12.000 Stellen unbesetzt: Lehrerverband spricht von „größtem Lehrkräftemangel seit 50 Jahren“

Experten einer bei der Kultusministerkonferenz (KMK) angesiedelten Kommission legen diesen Freitag Vorschläge vor, wie die Personalnot behoben werden kann.

Das Bildungswesen ist nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbands derzeit mit dem „größten Lehrkräftemangel seit 50 Jahren“ konfrontiert. Dies sei eine große Bedrohung für die Zukunftschancen der Jugend, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der „Rheinischen Post“.

Der Lehrkräftemangel sei zu einem großen Teil „hausgemacht“. In der Bildungspolitik habe es in den vergangenen zehn bis 15 Jahren viele Versäumnisse gegeben.

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„Zum einen wurde viel zu lange der seit 2012 beobachtbare Geburtenanstieg in Deutschland ignoriert, zum anderen wurde zugelassen, dass Abertausende von Lehramtsstudienplätzen in den letzten Jahrzehnten abgebaut wurden“, sagte Meidinger. Er äußerte sich im Vorfeld der Vorlage von Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz zum Umgang mit dem akuten Lehrermangel am Freitag in Berlin.

„Jetzt im Augenblick helfen nur Notmaßnahmen wie etwa die Anwerbung und Nachqualifizierung von Quereinsteigern, attraktive Beschäftigungsangebote an Lehrkräfte im Ruhestand und die Gewinnung von Lehramtsstudierenden als Unterrichtsaushilfen“, sagte der Präsident des Lehrerverbandes. Bei der Nachqualifizierung dürften die Anforderungsstandards aber nicht gesenkt werden.

Experten einer bei der Kultusministerkonferenz (KMK) angesiedelten Kommission legen diesen Freitag (12.00 Uhr) Vorschläge vor, wie die Personalnot behoben werden kann. Dabei geht es um Maßnahmen, die kurz- und mittelfristig umsetzbar sind.

Momentan und auf absehbare Zeit kommen nicht genügend ausgebildete Lehrkräfte nach, wie angesichts der Entwicklung der Schülerzahlen und der Abgänge in den Ruhestand gebraucht würden. Berechnungen der KMK hatten ergeben, dass zwischen 2021 und 2035 im Schnitt etwa 1600 Lehrkräfte fehlen dürften. Pessimistischere Prognosen gehen von einer deutlich größeren Zahl aus.

Aktuell sind nach Angaben der Kultusministerien der Länder mehr als 12.000 Lehrerstellen unbesetzt, wie eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) in den 16 Bundesländern gezeigt hatte. (dpa/AFP)

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