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Wissen: Algen sammeln Stickstoff für Korallen

Das Zusammenleben mit einzelligen Algen bringt für Korallen mehr Vorteile als vermutet. Schweizer Forscher haben entdeckt, dass die Algen ihre tierischen Wirte nicht nur mit Zuckern versorgen.

Das Zusammenleben mit einzelligen Algen bringt für Korallen mehr Vorteile als vermutet. Schweizer Forscher haben entdeckt, dass die Algen ihre tierischen Wirte nicht nur mit Zuckern versorgen. In Zeiten überreichlichen Nährstoffangebots fungieren sie auch als Puffer, der Stickstoff in kristalliner Form einlagert und allmählich an die Koralle abgibt.

„Auf diese Weise kann die symbiotische Gemeinschaft aus Koralle und Alge sehr effizient mit starken Schwankungen der Stickstoffverfügbarkeit umgehen“, sagt Anders Meibom von der ETH Lausanne. Plötzliche Nährstoffpulse könnten genutzt werden, auch wenn sie die momentanen Verwertungsfähigkeiten überforderten.

Die Forscher setzten lebende Korallenstücke der Art Pocillopora damicornis unterschiedlichen Konzentrationen stickstoffhaltiger Verbindungen wie Nitrat, Ammonium und Asparaginsäure aus und verfolgten den Weg der Stickstoffatome. Insgesamt bezieht die Koralle den Großteil ihres Stickstoffs von ihren Algensymbionten, fanden die Forscher frühere Untersuchungen bestätigt. Bei Erhöhung der Stickstoffzufuhr stießen sie auf ein neues Phänomen. Innerhalb der Algenzellen bildeten sich Kristalle aus stickstoffhaltiger Harnsäure, berichtet das Team im Fachjournal „mBio“. Erst einige Stunden später tauchte der so zwischengespeicherte Stickstoff auch in den Korallenzellen auf und wurde dort verwertet. JKM

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