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Wirtschaft: US-Firmen stehen auf Deutschland

Investitionen hierzulande nicht beeinträchtigt

Frankfurt am Main - US-Firmen in Deutschland sehen die Auswirkungen der Finanzkrise auf ihre Geschäfte in Deutschland gelassen. „Deutschland bleibt für unsere Firmen ein sehr interessanter Standort“, sagte Fred Irwin, Präsident der US-Handelskammer in Deutschland (AmCham) am Dienstag in Frankfurt am Main. Die deutsche Wirtschaft werde kaum leiden, das Bankensystem sei stabil und Deutschland bleibe ein wichtiger Ausgangspunkt für die Märkte in Mittel- und Osteuropa. Auch in den nächsten Jahren wollten US-Firmen hierzulande Milliarden investieren.

Probleme bei der Kapitalbeschaffung sieht man nicht. „Vielleicht wird die Kreditvergabe etwas restriktiver. Andererseits finanzieren die meisten US-Unternehmen in Deutschland ihre Investitionen aus dem Cashflow und damit aus den laufenden Einnahmen“, sagte AmCham- Vizepräsident Lutz Raettig, zugleich Aufsichtsratschef der US-Investmentbank Morgan Stanley in Deutschland. „Es gibt keinerlei Kapitalrestriktionen. Wir brauchen auch nicht übermäßig viel Kapital für unsere Geschäfte hier.“ Allerdings würde die AmCham durch die Krise Mitglieder verlieren. Lehman Brothers etwa seien ausgeschieden.

Etliche US-Firmen denken daran, in Deutschland eine Niederlassung zu eröffnen oder Büros auszubauen. Das gilt nach Angaben von AmCham-Geschäftsführer Dierk Müller für Zulieferfirmen etwa für den Maschinenbau. „US-Firmen haben Deutschland über die Euphorie für China, Indien oder auch Brasilien einige Jahre vernachlässigt und entdecken den deutschen Industriemarkt nun wieder.“

2007 haben die 50 größten US-Firmen ihre Umsätze in Deutschland um etwa 15 Prozent gesteigert. Auch 2008 soll es einen Zuwachs geben. Die Investitionen von US-Unternehmen hierzulande belaufen sich auf etwa 120 Milliarden Euro. Sie beschäftigen rund 800 000 Mitarbeiter. Umsatzstärkstes Unternehmen ist der Ableger des US-Autoherstellers Ford mit rund 19,6 Milliarden Euro vor der General-Motors-Tochter Opel mit 16,3 Milliarden Euro und dem Mineralölkonzern ExxonMobil mit der Marke „Esso“ mit 14,2 Milliarden Euro. McDonald’s ist mit 55 000 Mitarbeitern der größte USArbeitgeber in Deutschland. ro

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