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Wirtschaft: Lufthansa trotz Verlust gut unterwegs Höherer Gewinn erwartet Großauftrag in Arbeit

Frankfurt am Main - Die Lufthansa spürt trotz roter Zahlen leichten Rückenwind. Europas größte Fluggesellschaft flog im ersten Halbjahr wegen des schwachen Jahresstarts und hoher Sanierungskosten durch das Sparprogramm „Score“ einen Verlust von 204 Millionen Euro ein.

Frankfurt am Main - Die Lufthansa spürt trotz roter Zahlen leichten Rückenwind. Europas größte Fluggesellschaft flog im ersten Halbjahr wegen des schwachen Jahresstarts und hoher Sanierungskosten durch das Sparprogramm „Score“ einen Verlust von 204 Millionen Euro ein. Im zweiten Quartal gab es jedoch einen Gewinn von 255 Millionen Euro. Nach Angaben von Finanzchefin Simone Menne ist das Management mit den Zahlen der ersten sechs Monate zufrieden und hält daran fest, im gesamten Jahr einen höheren Betriebsgewinn als 2012 (524 Millionen Euro) zu erreichen.

Die positive Einschätzung für die weitere Entwicklung unterstrich Menne am Freitag in Frankfurt mit der Ankündigung, dass die Lufthansa zu den bereits bestellten 236 Flugzeugen weitere Langstreckenjets ordern werde. „Wir werden im zweiten Halbjahr eine große Order abgeben“. Man verhandle derzeit mit Boeing und Airbus. Früheren Aussagen zufolge könnten 50 Flugzeuge bestellt werden. Zur Diskussion stehen offenbar der neue Airbus A 350 und die 777 und 787 („Dreamliner“) von Boeing. „Die Neuausrichtung der Lufthansa nimmt Fahrt auf“, betonte Menne, die auf Erfolge beim Sparprogramm „Score“ verwies, mit dem bis 2015 das Ergebnis um 1,5 Milliarden Euro verbessert werden soll.

Die Passagiersparte machte im ersten Halbjahr zwar einen Betriebsverlust von 91 Millionen Euro. Das waren aber 170 Millionen Euro weniger als vor einem Jahr. Menne führte dies unter anderem auf den optimierten Einsatz der Flugzeuge zurück. Obwohl die Lufthansa fünf Prozent weniger Flüge absolvierte, beförderte sie mit 49,5 Millionen Passagieren ähnlich viele wie im ersten Halbjahr 2012. Allerdings wurde das Ergebnis durch den langen Winter und die Treibstoffkosten belastet. Für das gesamte Jahr rechnet Menne mit Spritkosten von insgesamt sieben Milliarden Euro.

Die Techniksparte konnte ihre Ergebnis um 50 Prozent auf knapp 220 Millionen steigern. An ihrer Prognose für das gesamte Jahr mit einem höheren Umsatz und einem höheren Gewinn hält die Finanzchefin fest. Die Buchungslage deute auf steigende Passagierzahlen hin. Die Geschäfte mit Flügen nach Amerika liefen positiv, in Europa sei die Lage stabil. Allerdings holpert es auf den Strecken nach Asien. Dagegen sei die Entwicklung bei der Tochter Germanwings, die seit Anfang Juli alle innerdeutschen und innereuropäischen Flüge abwickelt, die nicht von und nach Frankfurt und München gehen, erfreulich. Rolf Obertreis

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