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Tokios Börse: Kurssturz wegen Skandals um Internetfirma

Nach massiven Aktienverkäufen im Zuge eines Skandals um die junge Internetfirma Livedoor musste die Börsenleitung die Notbremse ziehen und zum ersten Mal den gesamten Handel vor Ablauf der regulären Handelszeit beenden.

Tokio - Der Nikkei-Index war zwischenzeitlich um mehr als 700 Punkte in den Keller geschossen. Am Ende des um 20 Minuten verkürzten Handels notierte das Kursbarometer für 225 führende Werte einen Verlust von 464,77 Punkten oder 2,94 Prozent bei 15 341,18 Punkten. Der breit gefasste TOPIX sackte um 56,94 Punkte oder 3,49 Prozent auf den Schlussstand von 1574,67 Punkten.

Die Zahl der Transaktionen hatte die Marke von vier Millionen erreicht und war damit an die Grenze der Kapazität des Computersystems der Börse gestoßen. Hintergrund für die Kurseinbrüche war wie bereits am Vortag der enorme Wirbel um die Internetfirma Livedoor und ihren jungen Präsidenten Takafumi Horie, die ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten sind. Am Mittwoch berichteten Medien, dass die Ermittler nicht nur dem Verdacht der Kursmanipulation nachgehen, sondern auch der Bilanzfälschung.

Demnach soll Livedoor illegalerweise einen Gewinn für die Mutter im Geschäftsjahr 2004 von 1,4 Milliarden Yen (10 Mio Euro) ausgewiesen haben, obwohl die Firma tatsächlich mit einer Milliarde Yen in den roten Zahlen gesteckt habe. Livedoor habe angeblich 2,4 Milliarden Yen an Gewinnen von mehreren angeschlossenen Unternehmen in die eigene Bilanz übertragen, um die Verluste zu vertuschen.

Der Dollar notierte unterdessen um 15.00 Uhr Ortszeit fester mit 115,56-59 Yen nach 115,11-13 Yen am Vortag. Der Euro notierte leichter mit 1,2083-86 Dollar nach 1,2114-17 Dollar am Vortag. (tso/dpa)

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