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Frankfurt (Oder): Großinvestition in Solarfabrik

In Frankfurt (Oder) wird eine 115 Millionen Euro teure Solarfabrik gebaut. Die US-Firma First Solar Manufacturing unterzeichnete im Beisein von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee die Gewerbeanmeldung.

Frankfurt (Oder) - Die Fabrik soll nach Unternehmensangaben bis Anfang 2007 errichtet werden und Ende 2007 die volle Jahreskapazität von rund 100 Megawatt erreichen. 400 Menschen sollen dort beschäftigt werden. Derzeit gebe es in Frankfurt schon 40 Stellen zu besetzen.

Die Investition sei ein wichtiger Baustein in dem bereits starken ostdeutschen Photovoltaik-Wachstumskern, sagte Tiefensee (SPD). Der Markt wachse weltweit rasant, allein im vergangenen Jahr um 25 Prozent. "Es freut mich ungemein, dass sich der Vorstand für die neuen Bundesländer entschieden hat", sagte er. Deutschland brauche solche "Botschafter" für die neuen Länder in den USA. Tiefensee erinnerte daran, dass die EU Bundesbeihilfen in Höhe von 45,5 Millionen Euro für First Solar bereits genehmigt habe. Der Bund werde zusätzlich Bürgschaften bereitstellen.

Jährlich sollten in der Frankfurter Fabrik 1,2 Millionen Solarzellen produziert werden, sagte der First-Solar-Vorstandsvorsitzende Mike Ahearn. Die Produkte seien für Deutschland, die EU, Asien und die USA bestimmt. Dank des Energieeinspeisegesetzes sei Deutschland der "beste Platz für die Anwendung der Solarenergie", begründete er die Standortentscheidung. Den Ausschlag für Frankfurt (Oder) hätten die lange Tradition der Halbleiterherstellung und die qualifizierten Arbeitskräfte gegeben.

Strengste Geheimhaltung

Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) sprach von einer "Schlüsselinvestition für Frankfurt". Er sei zuversichtlich, dass dieses Investment auf lange Sicht angelegt ist. Mit der Firma Odersun, die derzeit für zehn Millionen Euro eine Solarfabrik errichtet, dem Institut für Halbleiterphysik, das künftig auch auf dem Gebiet der Solartechnologien forschen will, und First Solar entwickle sich die Solarbranche in Frankfurt. Er hoffe auf weitere Investoren.

Die neue Fabrik entsteht auf einem vier Hektar großen Areal im Gewerbegebiet Frankfurt-Markendorf unweit der Investitionsruine der Chipfabrik. Frankfurts Oberbürgermeister Martin Patzelt (CDU) sagte, das Projekt sei seit etwa einem Jahr "in großer Diskretion" vorangetrieben worden. Nach dem Flop mit der geplanten Chipfabrik habe keine weitere Enttäuschung produziert werden sollen, begründete er die Geheimhaltung. (tso/ddp)

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