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Wirtschaft: Giftige T-Shirts und brennende Toaster

EU zieht 2278 gefährliche Waren aus dem Verkehr.

Brüssel/Luxemburg - Puppen aus giftigem Kunststoff und T-Shirts mit hautreizenden Farben: Kontrolleure ziehen in Europa immer öfter gefährliche Produkte aus dem Verkehr. Die Fahnder meldeten im vergangenen Jahr 2278 riskante Waren, die die Gesundheit gefährden – ein Anstieg um mehr als ein Viertel gegenüber 2011, wie die EU-Kommission am Donnerstag im „Rapex“-Bericht mitteilte. Die Behörden warnten die Verbraucher mit Rückrufaktionen, nahmen Produkte vom Markt oder verhängten Verkaufsverbote.

Ein Grund für den Anstieg sind laut EU-Kommission bessere Kontrollen. EU-Verbraucherschutzkommissar Tonio Borg sagte: „Die Produkte, die in die Hände der europäischen Verbraucher kommen, sind sicher.“ 2011 war die Zahl der Warnungen zurückgegangen.

Am häufigsten schlugen die Prüfer bei Textilien Alarm. Jedes dritte beanstandete Produkt waren Kleidungsstücke, die Allergien auslösten oder krebserregende Stoffe enthielten. Fast ein Fünftel der Warnungen betraf gefährliche Spielzeuge, deren Teile etwa von Kindern verschluckt werden könnten. An dritter Stelle lagen Elektrogeräte – etwa mit defekten Netzteilen, die leicht Feuer fangen oder Stromstöße erzeugen. Mehr als die Hälfte dieser Waren stammt nach wie vor aus China, einem der wichtigsten Handelspartner der EU. „Die hohe Zahl entspricht dem Handelsvolumen mit China“, sagte Borg zur Begründung. Mehr als 90 Prozent aller in der EU verkauften Spielsachen komme aus chinesischer Produktion. Mit weitem Abstand folgen Produkte aus der Türkei und den USA. Drei Prozent der Waren kamen aus Deutschland. Dort waren die Tester besonders aktiv: Deutschland gab 167 Hinweise und lag an vierter Stelle.

Über die Datenbank Rapex warnen sich die EU-Staaten gegenseitig vor gefährlichen Produkten. Auf diese Weise sollen die Gegenstände schnell aus dem Handel verschwinden. Rapex umfasst Konsumgüter mit Ausnahme von Lebensmitteln und Medikamenten.

Die in Deutschland gültigen strikten Regeln für Schwermetalle in Kinderspielzeug dürfen vorerst beibehalten werden. Der Präsident des Gerichts der EU beim Europäischen Gerichtshof wies am Donnerstag die EU-Kommission an, die deutschen Grenzwerte bis zu einer neuen Entscheidung des Gerichts hinzunehmen. Die EU hatte 2009 die Grenzwerte für Blei, Barium,Antimon, Arsen und Quecksilber in Kinderspielzeug gelockert. Deutschland hatte das abgelehnt. dpa

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