zum Hauptinhalt
Wohnungsbau Geschwister-Scholl-Straße Potsdam

© Andreas Klaer

Fehlende Aufträge, teure Materialien: Die Stimmung im Wohnungsbau ist düster wie nie

Die Krise am Bau drückt die Stimmung im Baugewerbe auf ein Rekordtief. Die Preise für Materialien sind fast alle höher als vor der Energiekrise, zeigt eine neue Statistik. Es gibt aber Ausnahmen.

Die Wohnungsbauunternehmen in Deutschland haben laut Ifo-Geschäftsklimaindex noch nie so pessimistisch in die Zukunft geblickt wie derzeit. Der Indikator für den Wohnungsbau des Münchner Instituts fiel im Februar auf minus 61,9 Punkte, nach minus 60,7 im Januar. Auch das war schon ein Tiefstand gewesen, der nun noch einmal übertroffen wurde.

„Der Wohnungsbau sieht derzeit nirgendwo einen Hoffnungsschimmer“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, am Donnerstag. Viele Unternehmen klagen demnach sowohl über fehlende Neuaufträge als auch über Stornierungen bereits geplanter Projekte.

Bauvorhaben haben sich wegen des kräftigen Anstiegs der Kreditzinsen und der Baukosten in den vergangenen zwei Jahren stark verteuert, sowohl Unternehmen als auch private Bauherren haben deshalb viele Pläne auf Eis gelegt oder ganz gestrichen. Das Ifo-Geschäftsklima beruht auf monatlichen Unternehmensbefragungen.

Nach neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts setzte sich die Teuerung bei den meisten Baumaterialien im vergangenen Jahr fort, ungeachtet von Preisrückgängen bei Holz oder Stahl.

Demnach gab es durchweg bei allen mineralischen Baustoffen erhebliche Preissteigerungen: Zement, Kalk und gebrannter Gips verteuerten sich jeweils um über 30 Prozent, Frischbeton oder Dachziegel jeweils um ein knappes Viertel.

Im vergangenen Jahr waren fast alle Baumaterialien laut der Statistiker nach wie vor teurer als 2021, dem Jahr vor der Energiekrise. Preisrückgänge gab es dagegen etwa bei Dachlatten oder Betonstahl in Stäben. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false