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Ein rotes Schild mit der Aufschrift ·Wir stellen ein - Vollzeit, Teilzeit, Aushilfen· hängt am Eingang einer Bäckerei in der Innenstadt von München.

© dpa/Peter Kneffel

Starker Arbeitsmarkt in der Region: Deutlich mehr Beschäftigte in Berlin

Die Energie- und Wirtschaftskrise schlägt kaum durch. Aktuell gibt es 45.000 offene Stellen in Berlin und Brandenburg.

Der Berliner Arbeitsmarkt ist trotz Energiekrise, Kaufkraftschwund und Konjunkturschwäche stabil. Im Dezember waren hier 175.050 Personen arbeitslos, 4241 weniger als im Vorjahresmonat. Bemerkenswert ist dabei die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Im Oktober, jüngere Daten hat die Bundesagentur für Arbeit nicht, weist die Statistik 1,673 Millionen Personen aus, 58.000 mehr als vor einem Jahr. „Mit dieser Steigerung von 3,6 Prozent liegt die Region 2,1 Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Durchschnitt“, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit.

„Ein Grund für den leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit liegt im traditionell starken Weihnachtsgeschäft und betrifft hauptsächlich die Bereiche Handel, Logistik und Zeitarbeit“, heißt es weiter im Bericht der Regionaldirektion. Die Sozialpartner kommentierten die jüngsten Zahlen unterschiedlich. Der Berliner DGB bekräftigte die Forderung nach einer Ausbildungslage und forderte die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter auf, sich stärker auf die Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen zu konzentrieren. Die Vereinigung der Unternehmensverbände (UVB) warnte dagegen vor der geplanten Ausbildungsumlage, mit der der Senat den „guten Trend aufs Spiel setzt. Dieses Instrument schafft mehr Probleme, als es löst – das können die Firmen überhaupt nicht gebrauchen.“

25.800 offene Stellen in in Brandenburg

In Berlin lag die Arbeitslosenquote mit 8,6 Prozent um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. In Brandenburg waren im Dezember 75.733 Menschen arbeitslos, das entspricht einer Quote von 5,7 Prozent, was wiederum 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahr liegt. „Der hohe Bestand an offenen Stellen von 25.800 (250 mehr als vor einem Jahr) zeigt einmal mehr, dass die Unternehmen sehr viel mehr Personal beschäftigen könnten. Doch sie finden die geeigneten Beschäftigten nicht und müssen entsprechend auf Umsatz und Wachstum verzichten“, teilte die UVB mit. In Berlin gab es zuletzt knapp 19.000 unbesetzte Arbeitsstellen, das waren 2900 weniger als vor einem Jahr.

Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels machte Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, ein paar Vorschläge. Die Hauptstadt sei bundesweit „Bummelletzter in Sachen Ausbildung“, deshalb sei die vom Senat geplanten Ausbildungsumlage das richtige Instrument, „damit diese Schieflage korrigiert wird“. Da zwei von drei langzeitarbeitslosen Berliner keine Berufsabschluss haben, appellierte der DGB an die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter, mehr in die Qualifizierung zu investieren. Das sieht auch das neue Bürgergeld vor.

DGB: Ukrainer integrieren

Eine Chance sieht Karger zudem in der Arbeitsmarktintegration von Ukrainerinnen und Ukrainern: „Die meisten Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, sind Frauen mit Kindern.“ Deren Qualifikation müsse „zügig anerkannt und sie in Beschäftigung vermittelt werden, die ihrer Qualifikation entspricht“, meinte die DGB-Vorsitzende.

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