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Khalifa Koumadje (vorne) wird in der Zone mitunter sehr körperlich bearbeitet.

© IMAGO/Alexander Trienitz

Update

Nach Rangelei gegen Chemnitz: Alba Berlins Center Khalifa Koumadje für ein Spiel gesperrt

Zum zweiten Mal innerhalb von sechs Wochen fliegt Khalifa Koumadje vom Feld. Dieses Mal stellt sich Alba Berlin aber hinter seinen 2,21-Meter-Center und appelliert an die Schiedsrichter.

Es ist keine sechs Wochen her, dass Israel Gonzalez in der Trainingshalle von Alba Berlin sehr deutlich geworden ist. „Seine Reaktion war sehr schlecht – schlecht für ihn und schlecht für das Image des Klubs“, sagte Albas Headcoach angesprochen auf Khalifa Koumadje. Der 2,21 Meter große Center aus dem Tschad hatte im Spiel gegen Göttingen seinen Gegner ins Gesicht geschlagen und war anschließend für vier Spiele gesperrt worden. Von Alba gab es die klare Ansage, dass sich solch ein Ausraster nicht wiederholen dürfe.

Gegen Chemnitz am Sonntag durfte Koumadje zum ersten Mal in der Basketball-Bundesliga (BBL) wieder mitwirken, allerdings nur für genau drei Minuten und 58 Sekunden. Dann gab es beim Kampf um den Rebound ein Gerangel und Albas Center erhielt schon wieder ein disqualifizierendes Foul.

Am Donnerstagabend teilte die BBL mit, dass Koumadje für ein Spiel gesperrt wird. Zudem erhält er eine Geldstrafe über 2000 Euro. Die Tatsachenentscheidung der Tätlichkeit, die das Schiedsrichtergespann am vergangenen Sonntag getroffen hatte, wurde durch die Spielleitung nach Überprüfung der Spielbilder aber nicht bestätigt. Allerdings wurde das Verhalten Centers als unsportlich gewertet und dessen Ausraster Mitte Februar in die Bewertung einbezogen.

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Die Berliner Verantwortlichen stellten sich, anders als nach dem Schlag im Spiel gegen Göttingen, aber bereits vor dem Urteil hinter ihren Spieler. Gonzalez fordert von Koumadje mehr Ruhe bei gegnerischen Provokationen, nimmt seinen Center jedoch in Schutz. „Das ist die Konsequenz der letzten drei Jahre“, sagt Albas Trainer. In der BBL ist Koumadje mit seiner Größe und Physis eine Ausnahmeerscheinung, viele Gegner wissen sich nur mit Härte zu helfen. „Er wird immer wieder gezogen und gestoßen, aber wegen Khalifas Größe pfeifen die Schiedsrichter nicht“, sagt Gonzalez und appelliert: „Er sollte genauso beurteilt werden wir alle anderen.“

Auch bei Albas Sportdirektor Himar Ojeda hinterließ der Erfolg im Spitzenspiel bei den Sachsen einen faden Beigeschmack. „Das ist eine traurige Entwicklung und wirklich frustrierend. Die Spiele werden immer physischer. Und viele Fouls werden nicht mehr geahndet. Wir müssen den Basketball schützen“, sagte der Spanier.

Die Disqualifikation Koumadjes störte ihn besonders. „Das war kein Tritt. Er wollte aufstehen, wurde dabei noch geschubst und rutschte mit seinem Fuß nur weg. Auch wenn er natürlich am Ende falsch reagierte, er ist ein Opfer dieser Entwicklung“, sagte Ojeda, der einen klaren Unterschied zur Euroleague ausmacht, in der 2,20 Meter große Center häufiger zu finden sind. „Dort kann er spielen, in der BBL offenbar nicht“, sagte Ojeda. (mit dpa)

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