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VORSPIEL von Mathias Klappenbach: VORSPIEL von Mathias Klappenbach

Wenn die nach Eigendefinition beste Mannschaft von allen verliert, muss ein Schuldiger auszumachen sein. Meistens muss der FC Bayern dann nicht lange suchen, nach dem 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach vor einer Woche gab es aber die verschiedensten Erklärungsversuche.

Wenn die nach Eigendefinition beste Mannschaft von allen verliert, muss ein Schuldiger auszumachen sein. Meistens muss der FC Bayern dann nicht lange suchen, nach dem 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach vor einer Woche gab es aber die verschiedensten Erklärungsversuche. Die Gladbacher hatten das Münchener Offensivspiel nicht nur mit zwei defensiven Viererketten lahmgelegt, sondern ein variables Netz aus Dreier- und Viererketten geschaffen, das die Außen der Münchner von der Ballverteilung abschnitt. Arjen Robben kam nicht ins Spiel, auf der anderen Seite fehlte dem aufrückenden Philipp Lahm ein Partner, weil Franck Ribéry gesperrt war. Dem Spiel der Münchner fehlte die Breite, auch die sonst so guten diagonalen Spielverlagerungen von Holger Badstuber wurden von den Gladbachern wirkungsvoll verteidigt, auf der anderen defensiven Seite können die Münchner fast froh sein, dass Jerome Boateng wegen der Verletzung von Daniel van Buyten in die Mitte rücken muss; sein Zusammenspiel mit Robben könnte schlechter kaum sein. Die heftigste Kritik am Spiel der Münchner kam Mitte der Woche von Mario Gomez, der das auf Ballbesitz fixierte System kritisierte und mehr Variabilität forderte. Gerade gegen Mannschaften, die in Führung liegen und sich weit zurückziehen, funktioniere der übliche Schematismus nicht. Kapitän Bastian Schweinsteiger und Trainer Jupp Heynckes widersprachen Gomez. Der hat seinen Platz sicher, Bayern-Präsident Uli Hoeneß brachte neulich ins Spiel, dass hier gleichwertiger Ersatz fehle. Am Donnerstag kündigten die Münchner über ihre Homepage und Facebook eine spektakuläre Neuverpflichtung für die Offensive an, es handelte sich aber nur um einen PR-Gag, der verärgerte Reaktionen der erwartungsfrohen Fans einbrachte, um die es eigentlich ging: Im Mittelpunkt der Aktion stand der 12. Mann. Die Schuld dafür wird wohl die Internet- oder die Werbeabteilung bekommen. Wenn es doch immer so einfach wäre.

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