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Hamburger SV: Stevens' schwere Entscheidung

Zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg steht noch nicht fest, ob Trainer Huub Stevens den Hamburger SV betreuen wird. Stevens befindet sich derzeit noch aus persönlichen Gründen in den Niederlanden.

Hamburg - "Er wird sich am Samstag entscheiden, ob er nach Hamburg kommen wird", sagte HSV-Pressesprecher Jörn Wolf. Der Verein hat für Samstag einen Hinflug und für Sonntag nach der Partie ein Rückflugticket gebucht, überlässt die Entscheidung aber seinem Cheftrainer. Als Vertretung für den Niederländer, der vor einer Woche nach Eindhoven zu seiner an einer Darmkranheit leidenden Frau gereist war, steht Co-Trainer Markus Schupp zur Verfügung.

"Das ist eine schwierige Situation, in erster Linie für Stevens", sagte Vorstandsvorsitzender Bernd Hoffmann. Er ist besorgt, dass die Konzentration der HSV-Profis nicht zu hundert Prozent auf den nächsten Gegner gerichtet sein könnte. "Wir wollen eine gute Serie fortsetzen, haben volles Haus und einen neuen Rasen", beschwört der Vereinschef die positiven Nachrichten. Er ist sich auch bewusst, dass sein Club daheim erst zwei Siege verbuchen konnte und deshalb die schlechteste Bilanz aller Bundesligisten aufweist.

Dagegen steht zwar die Aufwärtstendenz unter Stevens, wonach der HSV seit sechs Spielen ungeschlagen ist - aber der 53-Jährige ist eben derzeit nicht da. "Er ist der Chef, natürlich ist er wichtig", sagte Alexander Laas an und deutete damit an, dass die Mannschaft auf Stevens Ansagen fixiert ist.

Mannschaft arbeitet professionell weiter

Für den Verein und seinen erst im Februar für den entlassenen Thomas Doll verpflichteten Übungsleiter ist es acht Spieltage vor Saisonende eine kaum zu lösende Situation. Stevens möchte seine Frau Toos, die nach einer Not-Operation im künstlichen Koma liegt, nicht alleine lassen. Der HSV hat zwar volles Verständnis für die Notlage seines Trainers, andererseits kann man sich im Abstiegskampf keine Schwäche mehr erlauben. Und jeder weiß, dass sich Stevens im Mai 2005 sogar vorzeitig vom 1. FC Köln verabschiedete, als es schon einmal ganz schlecht um seine Frau stand.

Das Thema soll klein gehalten werden, auch wenn es schwer möglich ist. "Wir wollen den Satzball im Kampf um den Klassenerhalt am Sonntag nutzen", sagte Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer. Ein kleines Fragezeichen steht auch noch hinter dem Einsatz des an der Wade verletzten Spielmachers Rafael van der Vaart. "Die Mannschaft ist nach der Länderspielpause heiß, sie arbeitet auch mit mir sehr professionell", berichtete Co-Trainer Schupp, der die Aufstellung auf jeden Fall mit Stevens absprechen wird. Zur Not telefonisch. (Von Britta Körber, dpa)

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