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Sport: SEITENWECHSEL Held mit Handschuh

Überfällige Torwart-Epen

Von Markus Hesselmann

Reformunwillen, Rentenlücke, Mautdesaster – Deutschland im Abstiegskampf. Auf was können wir uns noch verlassen? Auf unsere Nummer eins! Mmmmhhh. Selbst da: German Angst. Dabei war auf den Torwart der Nationalmannschaft über die Jahrzehnte Verlass: Stuhlfauth, Turek, Tilkowski, Maier, ja auch noch Köpke. Dann Kahn. Der Beste von allen blamiert sich am schönsten. Auf dem Platz hat ihn das Brasilianer-Syndrom gepackt. Neben dem Platz gibt er den Dieter Bohlen. Zwei Bücher spenden uns Kahn-geschädigten Trost. Gegen graue Gegenwart hilft große Vergangenheit. Die Bücher ergründen das Wesen des Torwarts, des deutschen zumal, mit dem notwendigen historisch-ontologisch-transzendent-umfassenden Anspruch. „Von den Anfängen bis zur Gegenwart“ bringt uns „Das große Lexikon der Bundesliga-Torhüter“ das Phänomen nahe – von Albracht, Jörg bis Zumdick, Ralf. Mehr als 300 Kurz-Biografien, ach was, Helden-Epen im Miniaturformat bietet das Buch. Wer stärker philosophisch orientierte Lebenshilfe sucht, zieht Christoph Bausenweins „Letzte Männer“ zu Rate. Bei dieser „Gattungsgeschichte und Seelenkunde der Torhüter“ bleibt keine Frage mehr offen.

B.F. Hoffmann: Das große Lexikon der Bundesliga-Torhüter, Schwarzkopf & Schwarzkopf, 480 Seiten, 22,90 Euro. Christoph Bausenwein: Die letzten Männer, Verlag Die Werkstatt, 416 Seiten, 21,90 Euro.

An dieser Stelle lesen Sie jeden Dienstag einen Buchtipp aus der Welt des Sports – heute sogar zwei.

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