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Martin Schmitt

© dpa

Vierschanzentournee: Schmitt springt als Dritter auf das Podest

Martin Schmitt hat beim dritten Springen der Vierschanzentournee den erhofften Podestplatz geschafft: Schmitt musste sich nur dem Gesamt-Spitzenreiter Wolfgang Loitzl aus Österreich und dessen Landsmann Gregor Schlierenzauer geschlagen geben.

Als Martin Schmitt seine Rückkehr in die Weltspitze mit dem ersten Podestplatz seit knapp zwei Jahren vorläufig gekrönt hatte, ballte der Routinier erleichtert die Faust und genoss gemeinsam mit Tagessieger Wolfgang Loitzl das Bad in der jubelnden Menge. Mit dem dritten Platz beim dritten Springen der Vierschanzentournee vor 25.000 Fans an der ausverkauften Bergisel-Schanze in Innsbruck bescherte der Routinier den deutschen Skispringern am Sonntag das langersehnte Erfolgserlebnis und löste auch bei seinen Teamkollegen um den siebtplatzierten Michael Neumayer sowie Bundestrainer Werner Schuster großen Jubel aus.

"Ich bin super glücklich und freue mich riesig. Ich habe schon lange nicht mehr da oben gestanden", sagte Schmitt. Mit 257,7 Punkten musste er nur den beiden Österreichern Loitzl (261,0) und Gregor Schlierenzauer (260,3) knapp den Vortritt lassen. "Er sollte das genießen, denn es steckt viel harte Arbeit dahinter. Ich freue mich für das Team und ganz besonders für Martin. Er wird immer stabiler. Es ist ganz toll, was er sich erarbeitet hat", lobte Schuster seinen Vorzeigespringer. Der hätte beinahe die Siegerehrung verpasst, als er aus alter Gewohnheit zunächst in die Mixed Zone abbiegen wollte.

Mit einem stilistisch und technisch einwandfreien Flug auf 128,5 Meter hatte der 30-Jährige nach dem ersten Durchgang zum ersten Mal seit vielen Jahren sogar die Führung übernommen, was ihm ein ungläubiges Lächeln ins Gesicht zauberte. "Das war der deutlich beste Sprung hier, der ist mir sehr gut gelungen. Das war das Ergebnis eines kontinuierlichen Aufbaus über Training, Qualifikation und Probe", frohlockte der Routinier.

Erster Podestplatz seit 2007 für Schmitt

125,5 Meter im Finale reichten dann zwar nicht zum ersten Sieg seit fast sieben Jahren, aber immerhin zum ersten Podestplatz seit dem 11. März 2007. "Ich habe zwar schon ein paar Siege gefeiert, aber das war gar nicht so ohne, als Letzter da oben zu stehen. Ich konnte mich voll konzentrieren und alles ausblenden. Es war mein Traum, wieder da hinzukommen. Ich bin froh, das geschafft zu haben", sagte Schmitt.

In der Gesamtwertung schob er sich mit 776,7 Punkten auf Platz vier vor. Spitzenreiter Loitzl, der mit Sprüngen von 126,5 und 128,5 Metern seinen zweiten Sieg nach Garmisch-Partenkirchen feierte, baute seinen Vorsprung vor dem Schweizer Simon Ammann vor dem Finale in Bischofshofen auf 15,8 Punkte aus.

Grund zur Freude bei Neumayer

Grund zur Freude hatte auch Neumayer, der nach seinem Absturz und dem folgenden Ausraster in Garmisch-Partenkirchen von Schuster in einem Vier-Augen-Gespräch zurechtgestutzt worden war. "Ich habe das abgehakt und bin neu motiviert an den Start gegangen. Eigentlich mag ich die Schanze nicht so sehr, weil ich hier noch nie ein tolles Ergebnis gemacht habe. Aber das waren heute zwei sensationelle Sprünge. Ich bin total zufrieden. Dass ich hier mein bestes Saisonergebnis mache, ist unglaublich", stellte der Berchtesgadener nach seinen Versuchen von 124 und 126 Meter fest.

Weniger Glück hatte Michael Uhrmann, der bei schwierigen Bedingungen mit 116,5 Metern schon im ersten Durchgang alle Chancen auf ein Top-Ergebnis einbüßte. "Darüber war ich schon enttäuscht", räumte der 30-Jährige ein. Im Finale steigerte sich der Bayer auf 125,5 Meter und rückte vom 20. auf den 16. Platz nach vorne. "Ich bin froh, dass ich noch etwas Boden gut gemacht habe", sagte Uhrmann, der in Gedanken bei Schmitt war: "Für Martin freut es mich unheimlich. Er hat es mehr als verdient." Und Neumayer jubelte: "Super, das hat er sich so sehr verdient."

Ein ordentliches Ergebnis lieferte erneut Stephan Hocke als 17. mit 115,5 und 124 Metern ab. "Der zweite Sprung war deutlich besser als der erste. Da hatte ich zu viele Sachen im Kopf", stellte der Mannschafts-Olympiasieger von 2002 fest. Felix Schoft belegte mit Sprüngen von 116,5 und 122 Metern den 23. Platz. "Besser hätte es nicht laufen können. Meine Form ist immer besser geworden", sagte der 18-Jährige. Pascal Bodmer verpasste an seinem 18. Geburtstag dagegen deutlich das Finale und damit ein passendes Geschenk für sich selbst. Auch für Tobias Bogner war zur Halbzeit Schluss.

Lars Reinefeld[dpa]

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