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Sport: Konkurrenz fängt zu Hause an

Der SCC hat ein Problem – zu viele gute Spieler

Berlin – Verletzungen im Team waren gut zwei Monate lang das Problem von SCC-Trainer Michael Warm. Gleich zwei tragende Spieler, Mannschaftskapitän Jaroslav Skach, verantwortlich für das Zuspiel, und Mittelblocker Aleksander Spirovski, waren beim Volleyball-Bundesligisten verletzungsbedingt ausgefallen. Skach hatte einen Meniskusriss erlitten, Spirovski sich den Mittelhandknochen gebrochen.

Bei der 1:3-Niederlage im Halbfinale des DVV-Pokals gegen den VfB Friedrichshafen vor zwei Wochen war Warm deshalb gezwungen, auf die Nachwuchsspieler Patrick Steuerwald, Felix Fischer, Marcus Böhme und Dirk Westphal zu setzen. Keiner von ihnen ist älter als 23 Jahre. Umso überraschender war es, dass keiner von ihnen enttäuschte. Im Gegenteil: Alle vier schlugen sich derart gut, dass der SCC trotz der Niederlage mit seinem Spiel zufrieden sein konnte und Michael Warm jetzt vor dem nächsten Problem steht, einem Luxusproblem: Skach und Spirovski sind zurück und finden sich nach und nach wieder ins Spiel und die Mannschaft ein. Skach war am vergangenen Samstag gegen VV Humann Essen von Anfang an dabei, Spirovski wurde im zweiten Satz eingewechselt. „Jaroslav Skach hat die Mannschaft sofort wieder gut geführt. Aleksandar Spirovski ist noch nicht wieder ganz fit und war zu Beginn etwas unsicher. Ihm fehlt die Spielpraxis“, sagte Warm. Spirovski muss wegen seiner Verletzung noch bis Ende Januar eine schützende Handmanschette tragen, die ihn beim Spiel aber nicht behindert.

Michael Warm kann somit für das Spiel am heutigen Sonntag (15 Uhr) in der Sömmeringhalle gegen den VC Markranstädt aus dem gesamten Kader wählen. Alle zwölf Spieler sind einsatzbereit und hochmotiviert. Umso schwerer fällt die Entscheidung, wer letztlich zum Einsatz kommen soll. „Die jungen Spieler haben gegen Friedrichshafen überzeugt. Es wäre unfair, denen die Stammspieler einfach vorzusetzen“, sagte Warm. Seine Taktik heißt seitdem, so lange wie möglich alles offen zu lassen. „Wer spielt, entscheide ich ganz kurzfristig. Zu viel Ruhe ist auch nicht gut. Wenn man zu früh weiß, dass man nicht spielt, baut man viel Spannung ab. So sind immer alle voll dabei.“

Für die Spieler heißt das, jeden Tag im Training alles zu geben und sich für einen Spieleinsatz interessant zu machen. Dennoch sei die Stimmung im Team sehr gut, die Laune beim Training ausgezeichnet. „Die Mannschaft steht in einem gesunden Konkurrenzkampf zueinander. Es bestehen keinerlei Rivalitäten. Das ist rein sportlicher Ehrgeiz“, sagte Warm.

Durch die erfreuliche Leistung der vier jungen Spieler, die sich aus der Jugend heraus beachtlich positiv entwickelt haben, hat SCC-Manager Kaweh Niroomand keinerlei Sorgen, geschweige denn Pläne, was Neuverpflichtungen angeht. „Der Nachwuchs macht sich so gut, dass wir momentan, was den Spielerkader angeht, überhaupt keine Veränderungen nötig haben.“

Nadine Kleber

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