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Neuer Spielplan: Kompliziertes Konstrukt

Am Donnerstag wird der Bundesliga-Spielplan vorgestellt. Drei Wochen lang hat die DFL daran gebastelt. Bundesligaspiele unter der Woche wird es nicht mehr geben - dafür ist die Winterpause deutlich verkürzt worden.

Berlin - Das Ereignis ist der Deutschen Fußball-Liga (DFL) eine eigene Pressekonferenz wert. Der Star der Veranstaltung am Donnerstag  in Frankfurt am Main wird jedoch keine Fragen beantworten: Die DFL stellt den Spielplan für die kommende Saison in der Ersten und Zweiten Liga vor. Nach drei Wochen Arbeit ist das komplizierte Konstrukt fertig, die Begegnungen vom ersten Spiel am 7. August bis zum 34. Spieltag am 8. Mai 2010 stehen fest.

„Wir versuchen alle Wünsche zu erfüllen“, sagt DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus und begründet so, warum es so lange dauert, den Spielplan zusammenzustellen. Denn neben den Anliegen der Vereine wollen auch DFB, Sicherheitsbehörden und das Fernsehen ein Wort bei den Planungen mitreden. Schlüssel zum Spielplan ist ein Computerprogramm, dass von der DFL mit Informationen gefüttert wird, Hieronymus spricht von „ harten, mittleren und weichen Kriterien“. Ein hartes Kriterium ist zum Beispiel eine politische Großveranstaltung, die ein Spiel an einem bestimmten Ort an einem Wochenende aus Sicherheitsgründen unmöglich macht. Mittelschwer wiegen Paarungen, die zu anderen Komplikationen führen könnten. Zum Beispiel soll verhindert werden, dass an einem Wochenende alle westdeutschen Bundesligisten Heimspiele haben. Weiche Kriterien sind Einzelwünsche von Vereinen. So bitten Klubs darum, auswärts antreten zu dürfen, wenn kurz zuvor ein Konzert in ihrem Stadion stattgefunden hat. In der vergangenen Saison musste Eintracht Frankfurt das Spiel gegen den Karlsruher SC kurzfristig verschieben, weil der Rasen der Frankfurter Arena nach einem Madonna-Konzert unbespielbar war.

Bundesligaspiele unter der Woche wird es in der Ersten Liga in der kommenden Saison nicht geben. Weil die DFL die Winterpause von sechseinhalb auf dreieinhalb Wochen verkürzt, müssen die Spieler sich nicht auf englische Wochen vorbereiten. Heute werden zunächst nur die Paarungen bekannt gegeben, wer an einem Spieltag am Freitag, Sonnabend oder Sonntag spielt, steht noch nicht fest. „Mitte Juli werden wir die Anstoßzeiten so weit terminieren, wie wir Planungssicherheit haben“, sagt Hieronymus. Entscheidend sind die Ansetzungen der Klubs im Europapokal – und der Pay-TV-Sender Premiere, der ab dem 4. Juli „Sky“ heißt. „Es ist kein Geheimnis, dass wir auch die Wünsche unserer Fernsehpartner anhören“, sagt Hieronymus. „Das gehört sich so in einer Partnerschaft. Aber wir haben das letzte Wort.“

Letzteres gilt allerdings nicht für den neuen Spieltermin am Samstag um 18.30 Uhr. Premiere-Sprecher Torsten Fricke bestätigte dem Tagesspiegel, dass sich der Sender aus den sechs von der DFL am Samstag angesetzten Begegnungen „das Highlight-Spiel für den frühen Abend auswählen kann“. Allerdings gebe es die Einschränkung, dass ein Verein während der Saison nur sechs Mal um 18.30 Uhr im Pay-TV antreten darf, bei maximal drei Heimspielen. Diese Einschränkung ist eine „Lex FC Bayern“, da der Rekordmeister ansonsten auf den Exklusivtermin im Pay-TV abonniert wäre. Mit 225 Millionen Euro zahlt Sky/Premiere den Großteil der 390 Millionen Euro, die die DFL bei den Fernsehsendern für die Saison 2009/2010 einsammelt.

Wie sich all diese Überlegungen im Spielplan niederschlagen, wird man am Donnerstag sehen. Holger Hieronymus weiß, dass die DFL es bei allen Anstrengungen und Planungen wohl kaum allen Beteiligten recht machen kann: „Wenig Kritik ist für uns wie Lob – mehr erwarten wir gar nicht.“

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