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Rafael Nadal gab zuletzt in Barcelona sein Comeback nach neuerlicher Verletzungspause.

© AFP/Pau Barrena

Große Abschiedsvorstellung in Berlin?: Rafael Nadal startet im September beim Laver Cup

Die spanische Tennislegende gibt seine Teilnahme am Laver Cup bekannt. In Berlin könnte es nun ähnlich große Emotionen geben wie beim Karriereende von Roger Federer vor zwei Jahren.

Wer Rafael Nadal bei seinem Comeback in der vergangenen Woche in Barcelona zugesehen hat, den dürfte ein merkwürdiges Gefühl beschlichen haben. Je länger sein Zweitrundenmatch gegen den Australier Alex de Minaur dauerte, desto müder wirkte der 37 Jahre Mallorquiner. Über lange Zeit war das in seiner Karriere meist genau andersherum. Nadal hatte einfach mehr Power, mehr Energie, mehr Ausdauer und gerade auf seinem geliebten Sandplatz irgendwann noch jeden Gegner zermürbt.

Inzwischen mehren sich die Zweifel, ob ihm das in diesem Jahr auch noch möglich ist. Nadals großes Ziel ist Paris, erst die French Open und dann Olympia. Beides ausgetragen in seinem Wohnzimmer, dem Stade Roland Garros. Hier hat er 14-mal den Titel beim größten Sandplatzturnier der Welt gewonnen, von 115 Matches nur drei verloren. Es wäre der passende Ort, um einer großen Karriere ein würdiges Ende zu setzen.

Wie es mit Nadal auf dem Tennisplatz weitergeht, will der Spanier noch vor den French Open mitteilen. Am Montag allerdings gab es eine überraschende Erklärung, die viele Tennisfans aufhorchen lassen dürfte: Rafael Nadal will beim Laver Cup vom 20. bis 22. September in Berlin antreten, jenem Mannschaftswettbewerb zwischen den besten Spielern Europas und der Welt. Für die Veranstaltung in der Uber Arena ist das ein Coup, für das Tennis bedeutet die Ankündigung, dass Nadal offenbar plant, zumindest bis in den Herbst hinein weiterzumachen.

„An diesem Punkt in meiner Karriere möchte ich das Beste aus jeder sich mir bietenden Möglichkeit machen. Ich habe einige sehr besondere Erinnerungen beim Laver Cup sammeln dürfen, inklusive des sehr emotionalen Abschiedsspiels von Roger, das ich gemeinsam mit ihm bestreiten durfte“, wird Nadal in einer Mitteilung zitiert. 2022 beendete Roger Federer seine große Karriere bei eben jenem Laver Cup, damals spielte er an der Seite von Kumpel Nadal in London ein letztes Doppel.

Tränenreich war der Abschied von Roger Federer (l.) beim Laver Cup 2022 in London. Damals spielte er noch einmal ein Doppel – an der Seite von Rafael Nadal.
Tränenreich war der Abschied von Roger Federer (l.) beim Laver Cup 2022 in London. Damals spielte er noch einmal ein Doppel – an der Seite von Rafael Nadal.

© Imago/Shutterstock

Könnte es zwei Jahre später eine Wiederholung in Berlin geben? Diesmal mit dem Protagonisten Rafael Nadal? Alexander Zverev, der wie Carlos Alcaraz und Daniil Medwedew bereits für das Europa-Team nominiert wurde, kann sich das nicht so recht vorstellen: „Ich hoffe und glaube, dass er seine Karriere noch über dieses Jahr hinaus fortsetzt. Aber ich bin sicher, dass er sie nicht beim Laver Cup beenden wird“, sagte er kürzlich dem Tagesspiegel und nannte es zugleich ein „Highlight“, sollte Nadal in Berlin dabei sein.

Nun sind zumindest die Voraussetzungen dafür geschaffen. Eine Nominierung im April bedeutet gerade im Falle des immer wieder verletzten Tennishelden allerdings noch lange nicht, dass er fünf Monate später auch wirklich in der Lage sein wird, irgendwo auf der Welt noch wettbewerbsfähig zu sein, auch wenn er jetzt mitteilt: „Ich freue mich sehr auf Berlin und hoffe, dass ich den Titel mit meinem Team wieder nach Europa zurückholen kann.“

Zunächst einmal steht für Nadal in dieser Woche das Masters-Turnier in Madrid an. Dort kann er weiter an Form und Fitness arbeiten, nach über einem Jahr mit gesundheitsbedingten Pausen hat er hier fast zwangsläufig noch Defizite. Ob es in dieser Hinsicht vorangeht, könnte sich in der spanischen Hauptstadt erneut in der zweiten Runde zeigen. Denn als Gegner auf Rafael Nadal wartet dort erneut Alex de Minaur.

Der Australier ist übrigens auch beim Laver Cup dabei, er wurde von Kapitän John McEnroe zusammen mit den US-Amerikanern Taylor Fritz und Tommy Paul bereits für das Team Welt nominiert.

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