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Judd Trump mit der Brandon-Parker-Trophy für den Sieger des German Masters.

© Imago/Contrast

German Masters im Snooker: Judd Trump beherrscht das Tempodrom

Drei Titel in fünf Jahren – der Engländer ist nun Rekordsieger beim größten deutschen Snookerturnier. Am Sonntag gewann er die 2024er-Auflage gegen den Chinesen Si Jiahui souverän.

Wie gut Si Jiahui in der Nacht auf Montag geschlafen hat, ist nicht überliefert. Gut möglich aber, dass der chinesische Snookerspieler noch einmal von diesem einen Stoß geträumt hat oder es eben jene verschossene Rote war, die ihn womöglich sogar um den Schlaf gebracht hat.

Was war passiert? Si hatte gerade den ersten Frame der Abendsession im Finale des German Masters gegen Judd Trump gewonnen und auf 4:5 verkürzt. Ein Break von 123 Punkten war ihm dabei gelungen und der 21-Jährige stand im folgenden zehnten Frame erneut am Tisch. Rot auf die Ecktasche sah einfach aus, doch der Chinese verschoss – und sollte sich davon nicht mehr erholen.

Trump startete danach durch, gab nur noch einen Frame ab und gewann am Ende das Endspiel mit 10:5. „Ich habe mein bestes Snooker gezeigt, als es nötig war und in der zweiten Session kaum Fehler gemacht“, sagte der Engländer nach seinem dritten Triumph beim größten deutschen Snookerturnier.

92.000 Euro kassierte der 34 Jahre alte Trump, der schon 2020 und 2021 den Titel holte und damit nun Rekordsieger beim German Masters ist. Insgesamt war es für ihn bereits der vierte Turniersieg in diesem Jahr, zusammen mit dem in Berlin fehlenden Ronnie O’Sullivan dominiert er seinen Sport in dieser Saison.

Die Spielzeit 2022/23 war dagegen beim Weltmeister von 2019 eine ziemlich durchwachsene. Zwar gewann er das Masters, blieb aber ohne Titel bei einem Weltranglistenturnier und schied bei WM sogar schon in der ersten Runde aus. Die Zweifel an seiner Leistungsfähigkeit hat er weggewischt. „Vielleicht hat mich das auch zusätzlich motiviert, um wieder so zu spielen, wie es mir in dieser Woche gelungen ist“, sagte Trump nach seinem Sieg.

Natürlich vergaß er auch nicht, sich bei den Fans im Tempodrom zu bedanken. „Für mich ist das ein besonderes Turnier. Ich glaube, es sind die Zuschauer, die es diesen Tick spezieller machen und es ist sicher eine der besten Arenen auf der Tour. Ich komme immer gerne hier her.“

Knapp 2000 Menschen waren am Sonntag im Finale dabei. Die Atmosphäre war stimmungsvoll und immer fair – so wie es Lukas Kleckers bereits vor dem Turnier erwartet hatte. Der Deutsche war in seinem Auftaktmatch chancenlos und danach sichtlich enttäuscht. Gegner beim 0:5 war niemand anderes als der spätere Turniersieger Judd Trump.

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