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Volleyball: Die BR Volleys verlieren im Trommelwirbel

Vor der Saisonbestkulisse von 6489 Zuschauern unterliegen die Berliner dem polnischen Spitzenteam Resovia Rzeszow nach großem Kampf 2:3.

Das mit den Trommeln ist so eine Sache. Wer stimmungsvolle Volleyballatmosphäre sucht, aber schnell genervt ist von Dauergetrommel, der meidet in der Schmelinghalle lieber die Hallenseite, wo der harte Fankern der BR Volleys im wahrsten Sinne des Wortes auf die Pauke haut. Nahe der Gästefans ist es ruhiger, es kommen ja meist nicht viele mit. Gegen Resovia Rzeszow war es anders: Gut 100 Polen hatten ihre Mannschaft nach Berlin begleitet. Sie sangen, klatschten, wedelten mit ihren Schals und sie hatten sogar eigene Trommeln mitgebracht. Es war also eine reichlich laute Champions-League-Partie. Aber leider keine erfolgreiche für die Volleys: 2:3 (19:25, 20:25, 25:21, 25:17, 10:15) verloren sie vor der Saisonbestkulisse von 6489 Zuschauern. In einem hochklassigen Volleyballspiel über mehr als zwei Stunden hatten die Berliner einen 0:2-Rückstand aufgeholt und holten zumindest einen Punkt.

Die Volleys sind nun wieder Zweiter

Durch die Niederlage rutscht Berlin wieder hinter Rzeszow auf Platz zwei der Gruppe, der aber voraussichtlich reichen würde, um in die K.o.-Runde einzuziehen. Dafür sollte der Deutsche Meister aber auch in den verbleibenden beiden Gruppenspielen in Ljubljana und gegen Budva punkten. Es war das letzte Volleys-Match in diesem Jahr, das Bundesliga-Heimspiel am Sonntag wurde ja abgesagt, weil Gegner Dresden die Lizenz verloren gegangen ist.
Vor zwei Wochen hatten die Volleys noch 3:0 im Karpartenvorland gewonnen. Es war eine kleine Sensation, die Berliner wären eigentlich schon mit einer knappen Niederlage zufrieden gewesen bei dem Spitzenteam aus der starken polnischen Liga.
Die Polen schienen sich schnell revanchieren zu wollen für die überraschende Heimniederlage. Nach ausgeglichener Anfangsphase führten sie im ersten Satz schnell 17:13 und 21:14. Ihre ganze Routine spielten die Gäste aus, brachten die Bälle mal mit Wucht übers Netz, mal mit Raffinesse. Die Berliner, bei denen Sebastian Kühner statt Kawika Shoji als Zuspieler agierte, hatten zunächst große Probleme mit der Annahme. Martin Krystof kam als zweiter Libero neben Erik Shoji aufs Feld, es half aber herzlich wenig.

Die Entscheidung fiel im Tie Break

Im zweiten Satz lief es mit traditioneller Formation besser, die Volleys führten früh 7:4, dann war es lange ausgeglichen, 9:9, 14:14, 16:16, 18:18, 20:20. Doch am Ende drehten die Gäste auf und erzielten alle verbliebenden Punkte. Der Hallensprecher forderte das Berliner Publikum auf, die feiernden Gästefans zu übertönen, doch das schien so schwer wie Rzeszow auf dem Feld zu schlagen. Im dritten Akt schien das den Volleys zu gelingen, sie lagen erst 2:6, 4:8, 6:10 zurück, glichen aus, 10:10, 13:13, führten dann 16:14, 19:16, 21:19 und brachten den Satz nach Hause. Christian Dünnes war für Paul Carroll ins Spiel gekommen und brachte neuen Schwung. Im vierten Satz führten die Volleys 6:3, 8:5, 11:7, 13:8, 18:12, 20:14 und glichen das Spiel aus. Die Entscheidung fiel im Tie Break und sie fiel schnell. Rzeszow fing sich, führte fix 7:1, dann 10:4 und bekam schließlich seine Revanche.

Scott Touzinsky von den Volleys versuchte alles, doch am Ende reichte es nicht zum Sieg.

© Imago

Beide Klubs wollen ja auch das Final-Four-Turnier der Champions League im März austragen. Das Match am Donnerstag zeigte: Egal, ob das Finale in Polen oder Berlin stattfindet, es wird auf jeden Fall laut und stimmungsvoll. Und bestimmt wird auch viel getrommelt.

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