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Bayerns Entscheider. Arjen Robben (links) traf zum Münchner 1:0-Sieg in Nürnberg. Foto: dapd

© dpa

Sport: Die Bayern rücken näher

Nach dem 1:0 in Nürnberg liegen die Münchner nur noch drei Punkte hinter Tabellenführer Dortmund.

Bastian Schweinsteiger war gut gelaunt. Nach dem 1:0 (0:0)-Sieg gegen Nürnberg stand der genesene Mittelfeldchef des FC Bayern entspannt in den Katakomben des Stadions und lächelte in die Kameras: „Wenn man so ein Spiel gewinnt...“, war die Frage, und Schweinsteiger sollte den Satz vollenden: „... dann hat man drei Punkte mehr“, sagte er, und sein Lächeln entwickelte sich zum breiten Grinsen.

Nein, es war den Bayern keine neue kernige Kampfansage im Meisterkampf gegen Dortmund zu entlocken gewesen. „Das bringt ja auch nichts“, sagte Schweinsteiger. Nur um kurz darauf – wenn auch indirekt – doch eine Warnung an die Dortmunder zu senden: „Wir haben es jetzt wieder in der eigenen Hand.“

Die Bayern sind tatsächlich wieder in Schlagdistanz zum Tabellenführer, nach dem Patzer von Dortmund beim 4:4-Unentschieden gegen Stuttgart fehlen München nur noch drei Punkte. Und die, so rechnet zumindest Schweinsteiger, kann der FCB mit einem Sieg in anderthalb Wochen gegen Dortmund egalisieren. Das würde Bayern wegen der besseren Tordifferenz wieder an die Tabellenspitze katapultieren. Das Dortmunder Ergebnis vom Freitag sei deshalb „eine gute Stimulation“ gewesen, frohlockte Arjen Robben nach der Partie.

Dabei hatte das Spiel gegen Nürnberg aus Sicht der Bayern so überhaupt nicht stimulierend begonnen. Träge und behäbig agierte die von Trainer Jupp Heynckes durcheinandergewürfelte Mannschaft: Franck Ribery, Luiz Gustavo und David Alaba erhielten eine Verschnaufpause, dafür rückten Anatoli Timoschtschuk, Daniel Pranjic und Diego Contento ins Team. Es tat dem Kombinationsfluss der Bayern nicht gut, in der gesamten ersten Hälfte war nur eine ansehnliche Kombination zu verbuchen: Thomas Müller schickte Pranjic, dessen Flanke Robben allerdings völlig freistehend vergab. „Wir haben vorher gewusst, dass Nürnberg defensiv unheimlich gut steht“, sagte Heynckes hinterher.

Dabei setzte der Club auch vorne „zwei, drei Nadelstiche“, wie Dieter Hecking es nannte. „Wir waren bloß im letzten Zug zum Tor nicht konsequent genug“, lamentierte der Trainer der Nürnberger. „Und dann“, sagte er, „ist es klar, dass Bayern den Druck erhöht.“ Die Impulse für den nun größeren Münchner Offensivdrang setzte Trainer Jupp Heynckes, indem er kurz vor der 60. Minute Bastian Schweinsteiger und Franck Ribery einwechselte. Die Nürnberger ließen sich nicht erschrecken von den prominenten Namen, sie kämpften unverdrossen weiter. Doch dann erzielte Mario Gomez ein zu Unrecht aberkanntes Abseitstor, bevor in der 69. Minute eben jene Prominenz zur Führung der Münchner beitrug: Kroos spielte mit einem feinen Lupfer Ribery frei, dessen Schuss Schäfer noch abwehrte; der Nachschuss von Robben landete im Netz.

Gomez köpfte noch an die Latte, am Ende hätte Almog Cohen dann fast den Ausgleich besorgt. Seinen Weitschuss faustete Manuel Neuer unorthodox gegen den Pfosten. „Wir brauchen nicht zu diskutieren, dass der Sieg der Bayern am Ende verdient war“, bilanzierte Dieter Hecking. Nürnberg steht nach nun vier sieglosen Spielen in Folge nur noch drei Punkte vor den Abstiegsrängen.

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