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Abgang. Jerome Boateng (re.) auf dem Weg zum Geheimtraining des FC Bayern München.

© IMAGO/Smith/imago

Der Fall von Jérôme Boateng: Bayern findet den Notausgang

Die Verpflichtung des ehemaligen Nationalspielers wäre in jeder Hinsicht ein falsches Signal gewesen. Insofern hat der deutsche Serienmeister noch gerade die Kurve gekriegt.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Nun wollen sie ihn doch nicht die Bayern, den Jérôme Boateng. Angeblich ist die Not jetzt in der Innenverteidigung beim Serienmeister der Bundesliga nicht mehr so groß, dass die Hilfe eines 35 Jahre alten Spielers noch vonnöten ist.

So fit der einstige Nationalspieler auch sein mag, die Tendenz zeigt bei ihm, der seit Monaten ohne Arbeitgeber ist, sportlich nach unten. Und im Falle Boateng spielen ja auch andere Dinge mit, auch wenn Thomas Tuchel gesagt hat, dass „ohne Vorverurteilungen und sonstige Dinge Fußballentscheidungen auch nur Fußballentscheidungen sein können“.

Doch da war der Trainer des FC Bayern auf dem Holzweg unterwegs. Wer Boateng nimmt, bekommt auch die ganze bittere Soße mitgeliefert. Der gebürtige Berliner wurde wegen vorsätzlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Beleidigung verurteilt. Das Urteil wurde zwar aufgehoben, der Fall wird aber neu verhandelt.

Der Kritik, dass hier der Vorwurf häuslicher Gewalt nicht ernst genommen wird, waren die Bayern-Verantwortlichen seit Tagen ausgesetzt. Dass Bayerns Sportdirektor Christoph Freund vor wenigen Tagen die Vorwürfe als „private Geschichte“ Boatengs bezeichnet hatte, war in diesem Zusammenhang abenteuerlich.

Die Verpflichtung Boatengs wäre also in jeder Hinsicht ein falsches Signal gewesen. Auch wenn die Bayern gerne polarisieren und kein Problem mit Kritik von außen zu haben scheinen, einen Jérôme Boateng brauchen sie nicht.

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