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Sport: Auf Hecking kommt noch viel Arbeit zu

Wolfsburg schlägt Stuttgart glanzlos mit 2:0.

Von Christian Otto

Wolfsburg - Seine mutige Idee, mitten im Winter im kurzärmeligen Trikot zu spielen, hatte eine Tücke. In dieser einen folgenschweren Szene des Auswärtsspiels beim VfL Wolfsburg machte Sven Ulreich den Eindruck, als habe ihn die Kälte gelähmt. Bei einem haltbaren Fernschuss des Brasilianers Diego reagierte der Schlussmann des VfB Stuttgart zu langsam und kassierte das 0:1. „Für mich“, sagte Ulreich hinterher trotzig, „war das kein Torwartfehler.“ Aber der Treffer kam einer Vorentscheidung gleich. Die Wolfsburger ließen ihrer Führung nach 51 Minuten nur 16 Minuten später das 2:0 folgen. Nach einem Freistoß von Diego war Innenverteidiger Alexander Madlung mit dem Kopf zur Stelle und besiegelte zum Einstand von VfL-Trainer Dieter Hecking einen glanzlosen 2:0 (0:0)-Erfolg.

Schwung und Elan, den sich die Verantwortlichen beim VfL vom Trainerwechsel versprechen, hielten sich in dieser schwachen Partie in Grenzen. Nur 24 125 Zuschauer waren bei eisigen Temperaturen gekommen, um Heckings Heimpremiere und jene von Ivan Perisic im Wolfsburger Trikot zu sehen. Der Kroate, für acht Millionen Euro aus Dortmund geholt, zeigte im rechten Mittelfeld einen soliden Auftritt. Weil der Angriff mit Ivica Olic als als einziger Spitze kaum Wirkung entfalten konnte, brachte Hecking nach dem Seitenwechsel in dem Niederländer Bas Dost einen zweiten Torjäger ins Spiel. Der Mut zu mehr Offensive wurde mit dem Treffer von Diego belohnt und durch dem Umstand begünstigt, dass die Stuttgarter sich ihrem Gastgeber halbherzig entgegenstellten.

Was die Wolfsburger gegen die technisch starken, aber vor dem Tor harmlosen Stuttgarter zu bieten hatten, entsprach dem Naturell ihres neuen Trainers. Hecking versteht sich als solider Arbeiter, dem der Hang zum Größenwahn fern liegt. Entsprechend sachlich fiel seine Analyse aus. „Ich bin nicht zufrieden damit, wie wir gespielt haben. Wir haben noch viel zu tun“, sagte der 48-Jährige, der gegen Stuttgart mit Christian Träsch, Ricardo Rodriguez und Madlung drei bisherigen Reservisten das Vertrauen schenkte. Rodriguez wusste das nicht zu würdigen, zeigte einen eher harmlosen Auftritt und war zur Halbzeit folgerichtig ausgetauscht worden. Der Rest des Teams lieferte eine solide Leistung ab und profitierte gegen glücklose Stuttgarter von der individuellen Klasse Diegos. Der Dribbelkünstler glänzte als Torschütze, Vorbereiter und Antreiber. „Ich denke an Großes. Aber wir gehen Schritt für Schritt voran“, sagte der Brasilianer. Christian Otto

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