zum Hauptinhalt
Großer Preis von Berlin Pferderennen auf der Rennbahn Hoppegarten. In Hoppegarten steht ein Höhepunkt des Rennkalenders an.

© dpa/Gerald Matzka

133. Großer Preis von Berlin: Der große Favorit kommt aus Frankreich

Der 133. Große Preis von Berlin besticht mit internationaler Klasse in diesem Jahr. In der Gruppe I gehen sieben Pferde aus vier Ländern über 2.400 Meter an den Start, um den mit 155.000 Euro dotierten Preis mit nach Hause zu nehmen.

Von Alishya Tanoku

Für Pferdesportinteressierte dürfte am Sonntag ein großer Tag sein. Wer den Titel vom 133. Großen Preis von Berlin holen wird, ist in diesem Jahr nicht eindeutig zu sagen, es gibt die eine oder andere Überraschung. Obwohl der größte Rennstall der Welt ein Pferd an den Start schickt, ist er diesmal nicht der Favorit.

Der Pferdesport auf der Rennbahn Hoppegarten hat Tradition. Schon 1888, also noch zu Zeiten des Deutschen Kaiserreiches, wurden hier Pferderennen ausgetragen. Seit 2011 ist der Große Preis von Berlin an den Ort seiner Geburt zurückgekehrt – seitdem wurde es viermal von der internationalen Rennsportbehörde als bestes Rennen ausgezeichnet. Ein Hochkaräter des Rennsports also, denn auch dem breiteren Publikum bekannte Pferde wie Danedream (Sieger 2011), Torquator Tasso (Sieger 2020) und Alpinista (Siegerin 2021) gewannen den Großen Preis von Berlin.

 Ich freue mich auf einen stark besetzten Großen Preis von Berlin mit Pferden aus vier Ländern.

Gerhard Schöningh, Inhaber der Rennbahn Hoppegarten

Ganze elf Rennen und 113 Starter werden die Fans am Sonntag erwarten. Doch nicht nur das: Wer die Rennbahn Hoppegarten an diesem Tag besucht, die übrigens in Brandenburg liegt, wird noch einige andere Dinge entdecken können. Unter anderem wird es zwei Kunstausstellungen geben, Live-Musik vom Blasorchester Köpenick und ein breites Programm für Familien mit Kindern: Ponyreiten, Trampolinspringen, Caps und Fächer basteln und Eis erwartet vor allem die jüngeren Besucher:innen.

155.000
Euro werden ausgeschüttet an den Sieger über 2.400 Meter.

Ebenfalls interessant an diesem Tag sind die drei internationalen Listenrennen, zum einen der Fliegerpreis (1.200 Meter), der Stuten-Preis (2000 Meter) und der Steherpreis (2800 Meter). Der besondere Fokus allerdings wird stark auf dem Gruppe I-Rennen liegen, denn dort befinden sich dieses Jahr einige Stars des Rennsports. „Ich freue mich auf einen stark besetzten Großen Preis von Berlin mit Pferden aus vier Ländern, darunter drei deutsche Grand Prix-Asse, starke Gäste aus Frankreich und England und eine hoffnungsvolle Stute in den Rennfarben von Marian Ziburske, der als brandenburgischer Unternehmer dieses traditionsreiche Rennen sponsert“, sagt Gerhard Schöningh, der Inhaber der Rennbahn Hoppegarten.

Wer hat die besten Chancen?

Marian Ziburske, Geschäftsführer des Hauptsponsors, der Westminster Unternehmensgruppe, wurde nach eigenen Aussagen schon als Sechsjähriger von seiner Großmutter auf die Rennbahn mitgenommen. Dort entdeckte er seine Leidenschaft für den Pferdesport. Besonders in diesem Jahr ist die Nachnennung seiner dreijährigen Stute Lady Ewelina, der er selbst ein großes Überraschungspotenzial zuspricht, vor allem wegen ihres niedrigen Gewichts. 

Ob Lady Ewelina gegen die starke Konkurrenz wirklich eine Überraschung gelingt, bleibt fraglich. Vor allem, weil sie es mit unter anderem mit dem größten Rennstall der Welt, Godolphin, zu tun bekommt, welcher zudem auch den Sieg im vorherigen Jahr holen konnte. Sie lassen das Pferd New London einfliegen, das dieses Jahr noch wenig geprüft wurde und den zweiten Platz im englischen St. Leger 2022 belegte. Die deutsche Grand-Prix-Auswahl in diesem Jahr sind Sisfahan (Derby-Sieger 2021), Sammarco (Derby-Sieger 2022) und Assistent, der Sieger des Hansa-Preises 2023, der mit vier Jahren als starkes älteres Pferd in das Rennen geht.

Der große Favorit in diesem Jahr kommt aus Frankreich und heißt Simca Mille, geritten vom talentierten Jockey Alexis Pouchain. Simca Mille konnte bereits drei Gruppe II-Siege einfahren und zusätzlich zweimal den zweiten Platz in Rennen der höchsten Kategorie (Grand Prix de Paris, Prix Ganay) belegen. Nun soll also ein Gruppe I-Sieg her. Als großer Außenseiter wird ein Pferd aus Polen dabei sein, nämlich Le Destrier, der allerdings in seinem Heimatland ungeschlagen ist und zudem vom polnischen Championjockey Szczepan Mazur geritten wird. Es bleibt sehr spannend.

Wer die Spannung nicht aushält, kann in der Zwischenzeit etwas Kunst genießen. Es werden verschiedene Glasskulpturen von der Künstlerin Beate Bolender unter dem Titel „Offene Gesellschaft“ zu sehen sein und auch die Westminster Art Collection stellt 25 Exponate von Künstler:innen aus Polen, Deutschland und der Ukraine aus.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false