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Rabbiner Walter Homolka.

© PNN/Andreas Klaer

Rabbiner Walter Homolka: Verband sieht keinen Machtmissbrauch

Die liberale „Union progressiver Juden“ verteidigt den Rektor des Potsdamer Abraham-Geiger-Kollegs.

In der Debatte um den Rektor des Potsdamer Abraham-Geiger-Kollegs, Rabbiner Walter Homolka, hat sich nun der liberale Dachverband „Union progressiver Juden“ (UPJ) zu Wort gemeldet. Man begrüße, dass im Untersuchungsbericht der Universität Potsdam keine straf-, zivil- oder disziplinarrechtlich zu ahndenden Sachverhalte enthalten seien, heißt es in einer Stellungnahme.

Das Kolleg soll in eine Ausbildungsstiftung überführt werden

Den verbliebenen Vorwurf des Machtmissbrauchs wies der Dachverband zurück. So habe Homolka Funktionen in Institutionen wahrgenommen, die erst durch seine Initiative und sein Engagement entstanden seien: Dies allein sei nicht als Machtmissbrauch zu bewerten. Zudem habe er weder als Vorsitzender des Trägervereins des Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerks Einfluss auf die Vergabe von Stipendien, noch habe er als Vorsitzender der Union progressiver Juden Einfluss auf die Vergabe von Rabbinerstellen nehmen können: Über die Berufung von Rabbinern entschieden vielmehr die Mitgliedsgemeinden selbst. Man begrüße dennoch, dass das Abraham-Geiger-Kolleg nun in eine von einzelnen Personen unabhängige Ausbildungsstiftung überführt werden soll.

Allerdings teilen nicht alle Mitgliedsgemeinden das Statement der UPJ. Wie diese Zeitung erfuhr, distanzierten sich sieben Gemeinden und Organisationen, zu denen etwa die Liberale Jüdische Gemeinde Hannover oder die Liberale Jüdische Gemeinde Göttingen gehörten, ausdrücklich von den Äußerungen ihres Dachverbands. Sie halten den Machtmissbrauch durch Homolka weiter für erwiesen.

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