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Potsdam-Mittelmark: „Wir tricksen die Schüler ein bisschen aus“

Teltower Realschule wirbt beim Tag der offenen Tür mit kreativen Unterrichtsmethoden

Teltower Realschule wirbt beim Tag der offenen Tür mit kreativen Unterrichtsmethoden Teltow – Wie versilbert man eine Kupfercent, um daraus anschließend einen güldenen zu zaubern? Mit Zink und Kalilauge, erfuhren die Grundschüler, die in der Vorwoche zum „Tag der offenen Tür“ in die Telower Realschule kamen. So einen Glückscent wollten natürliche alle haben, weshalb die Schlange im Chemieraum nicht abriss. Auf der interessanten Entdeckungsreise ins Reich der Chemie lernten sie von Fachlehrerin Andrea Lange auch Kristalle zu züchten. Wie Wein aus Saft, Zucker und Hefe hergestellt wird, erklärten Sandra und Julia aus der 10b. Beeindruckt zeigten sich die Besucher ebenso von den Arbeitsgemeinschaften, zu denen Schulband, Theater, Tanz, Fußball und Schülerzeitung gehören. Gestaunt haben Eltern und Schüler aber vor allem, dass auch Mathematik spannend vermittelt werden kann. Statt Tafeln mit Zahlenkolonnen, präsentierte Mathelehrerin Sabine Jagst Brettspiele, bizarre Plastikfiguren und Computerprogramme, mit denen Schüler Winkelfunktionen darstellen können. „Wir tricksen die Schüler ein bisschen aus“, erklärte die Lehrerin augenzwinkernd die neuen Unterrichtsmethoden. Die wecken Entdeckerfreude bei den Schülern, weil sie damit spielend zu Lösungen gelangen. Auch Fehler sind erlaubt, weil die zum Lernprozess gehören, denn es geht vor allem um selbstständiges Erkennen. Manche Schüler würden dann zu Hause erzählen, sie hätten gar keinen Unterricht gehabt, sondern nur gespielt, berichtet Sabine Jagst, die seit einiger Zeit am Sinus-Projekt teilnimmt. Das bundesweite Projekt entwickelt Module für den Unterricht, die ähnlich auch in der forschenden Mathematik benutzt werden. So entwickeln die Schüler zum Beispiel kreative Verpackungen für bestimmte Mengen von Lebensmitteln. Ganz nebenbei festigen sie dabei ihre Rechenfertigkeiten und lernen so auch den Dreisatz. Stolz verweist Schulleiterin Christel Arnhold auf den Notendurchschnitt der Realschüler bei Tests. Während der Landesdurchschnitt der Realschulen im Fach Mathe bei 96 Punkten lag, erreichten die Teltower 101 Punkte. Auch die Durchschnittsnote der Abschlussprüfungen ist in Mathe mit 2,9 besser als der Landesdurchschnitt der Realschulen mit 3,2. Zum Vergleich: bei den Gymnasien betrug die Durchschnittsnote 2,7. Auch in Deutsch ist das Ergebnis um 0,2 Punkte besser als der Landesdurchschnitt. Für viele Eltern sind das wesentliche Argumente für die Schulwahl. Ob in diesem Jahr die Zahl der Anmeldungen für zwei 7.Klassen ausreicht, wird sich noch zeigen, aber der Andrang der Besucher am „Tag der offenen Tür“ lässt die Schulleitung hoffen. Viele Gäste hatten sich zuvor auf der Schulhomepage informiert und fragten deshalb nach, für welche Organisationsform sich die Schule entscheiden werde, wenn sie künftig als Oberschule geführt wird. Doch die Entscheidung wird erst im 1.Halbjahr der nächsten Klassenstufe 7 getroffen, sagte Schulleiterin Arnhold den PNN. „Wir favorisieren zwar das integrative Modell der künftigen Oberschule, aber die Eltern der neuen Schüler haben dabei ein Mitspracherecht", so Arnhold. K.Graulich

K.Graulich

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