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Potsdam-Mittelmark: „Selbst das offenste Modell ist uns noch nicht offen genug“

Eltern und Lehrer diskutierten in Ruhlsdorf mit Bildungsminister Reiche über die Chancen von Ganztagsschulen

Eltern und Lehrer diskutierten in Ruhlsdorf mit Bildungsminister Reiche über die Chancen von Ganztagsschulen Teltow. Wie könnte ein Ganztagsbetrieb für die Ruhlsdorfer Grundschule „Am Röthepful“ aussehen? Seit den Ergebnissen der PISA-Studie sind Ganztagsschulen immer häufiger gefragt, mancher Orts sogar gefordert. In Ruhlsdorf diskutieren Eltern und Lehrer schon seit geraumer Zeit über dieses Thema. Darum lud der Förderverein „Freunde der Grundschule Ruhlsdorf“ jetzt Bildungsminister Steffen Reiche, Eltern und Lehrer zu einem Diskussionsabend ein. Bereits jetzt werden in Ruhlsdorf elf Arbeitsgemeinschaften angeboten, also eine Art Ganztagsangebot. Um dieses erhalten oder möglicherweise ausbauen zu können bedürfe es der Klärung einiger offener Fragen, so Axel Strohbusch, Vorsitzender des Fördervereins. Was ist von einem Ganztagsbetrieb zu erwarten? Wie kann er sinnvoll organisiert werden? Welche Unterstützung bietet das Land bei der Umsetzung eines solchen Konzeptes? Insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Hort liegt den Ruhlsdorfern am Herzen. Ihn sehen viele als „aussterbende Art“. Man wolle nicht auf ihn verzichten und auch hier mehr Flexibilität erreichen. Allerdings wurden diese Fragen nur unbefriedigend beantwortet. Minister Reiche tastete in seinem einführenden Vortrag, nur unzureichend das Thema der Ganztagsschule an. Hätte das Motto des Abends „Situation des deutschen und insbesondere brandenburgischem Schulsystems“ gelautet, wäre es sicher ein voller Erfolg gewesen. Diese Enttäuschung brachte auch Frank Altmann, Vorsitzender der Elternschaft, nach Beendigung des Vortrags, zum Ausdruck. Auch wenn es teilweise „eine Geisterdiskussion war“, so Altmann, sei „entscheidend ist, dass der Minister seine Bereitschaft erklärt hat“. Er sei offen für andere Modelle, „und hier werden wir ihn beim Wort nehmen.“ Allerdings entsprechen die beiden Modelle für Ganztagsschulen, die das Bildungsministerium derzeit anbiete, den Vorstellungen der Ruhlsdorfer Eltern. Weder das Modell der „teilweise gebundenen Form“ welches alle Schüler an den jeweiligen Tagen zur Teilnahme des Ganztagsangebotes verpflichten würde, überzeugt sie. Und auch die „offene Form“, was zu 50 Prozent verpflichten würde, wird skeptisch betrachtet. „Selbst das offenste Modell des Landes ist uns noch nicht offen genug“, meinen Schulleiter Thomas Müller und Förderverein unisono. „Es gab letztlich viele Anregungen“, registrierte Vereinschef Strohbusch erfreut, „wir werden jetzt weiterdiskutieren.“ Wann es letztendlich zu einer Ganztagsschule in Ruhlsdorf kommt und ob überhaupt, darüber konnte keiner der Teilnehmer eine definitive Aussage treffen. „Die Bereitschaft auf beiden Seiten ist da. „Wir werden Alternativen besprechen und wenn es passt dann passt es, wenn nicht dann nicht“, wurde am Ende resümiert. Steffi Kohlemann

Steffi Kohlemann

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