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Aktivisten der Letzten Generation haben bei der Boots-Messe in Werder (Havel) Yachten am Auslaufen gehindert.

© LETZTE GENERATION

Update

Protest mit Paddelbooten: „Letzte Generation“ hindert Yachten in Brandenburg am Auslaufen

Am Sonntag störten Klimaaktivisten die maritime Messe „Boat & Fun inwater“ auf dem Großen Zernsee. Bei ihrer Aktion warfen sie der Regierung vor, verfassungswidrig zu handeln.

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Aktivisten der Klimaschutz-Bewegung „Letzte Generation“ haben am Sonntag in Werder (Havel) die Messe „Boat & Fun inwater“ gestört. Wie die Gruppe mitteilte, fuhren die Protestierenden mit Paddelbooten vom Großen Zernsee aus langsam an die Zufahrt zur Marina heran und hinderten so einige Boote und Yachten vorübergehend am Auslaufen. Wie die Polizei auf PNN-Nachfrage mitteilte, waren die Aktivisten mit insgesamt sechs Paddelbooten und Kanus unterwegs.

Manche Teilnehmende hielten Banner und Transparente hoch. Eine Aktivistin verteilte am Ufer nach Angaben der Polizei Handzettel an Passanten. Zudem wandte sich ein Sprecher der Gruppe an die Gäste der Messe. „Ich bin 24 Jahre alt und eigentlich studiere ich. Heute aber bin ich im zivilen Widerstand mit der „Letzten Generation“ gegen eine Regierung und einen gesellschaftlichen Kurs, der unsere Lebensgrundlage zerstört. Wir haben einen politischen Notfall”, sagte ein Aktivist, der sich als Mattes vorstellte.

Er verwies darauf, dass es der deutschen Regierung verboten sei, so zu handeln, dass die Lebensgrundlage der Menschen zerstört werde. „Dennoch handelt unsere Regierung nicht. Sie erreicht ihre selbstgesteckten Klimaziele nicht“, sagte der 24-Jährige. Zugleich warf er der Regierung vor, verfassungswidrig zu handeln. Der Aktivist bezog sich dabei auf die jüngsten Aussagen des Klimaexpertenrats der Bundesregierung. Dem Gremium zufolge reichen alle geplanten Klimaschutzmaßnahmen nicht aus, um die deutschen Klimaziele zu erreichen.

Der Sprecher der Gruppe hatte nahe der Ausfahrt der Marina eine Versammlung auf dem Wasser bei der vor Ort anwesenden Polizei angemeldet. Die Polizei war im Einsatz, weil es im Vorfeld Hinweise auf die Durchführung der Aktion gab. Den Angaben zufolge wurde der Bootsverkehr auf dem Großen Zernsee nicht beeinträchtigt.

Der Versammlungsleiter beendete die Versammlung ohne weitere Vorkommnisse nach rund 50 Minuten. Von Amts wegen prüft die Polizei die Aufnahme einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Gesetzlich muss die Anmeldung einer Versammlung mindestens 48 Stunden vor der Veranstaltung erfolgen.

Die dreitägige Messe „Boot & Fun inwater“ endet am Sonntag. Auf der Schau präsentieren zahlreiche Hersteller Boote und Yachten direkt im Wasser. Die Boote können vor Ort nicht nur angeschaut, sondern auch getestet und gekauft werden.

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