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Potsdam-Mittelmark: Neues Zuhause für „Lebenshilfe“ und ihre Bewohner Geistig Behinderte werden in familienähnlichen Gruppen betreut

Kleinmachnow. Die Umzugswagen rollen.

Kleinmachnow. Die Umzugswagen rollen. Im Neubau der „Lebenshilfe“ an der Hohen Kiefer neben dem Heidereiterweg ist das große Einräumen im Gange, derweil einige Handwerker noch mit Restarbeiten beschäftigt sind. Diese Woche soll der Umzug aus dem Altbau in der Klausener Straße vollendet sein. Eigentlich sollte das schon im Juni geschehen, aber der Konkurs einer am Bau beteiligten Firma hatte für Verzögerungen gesorgt. Natürlich gibt es noch eine zünftige Einweihungsfeier. Der Termin ist noch nicht festgelegt, aber dazu werden auf jeden Fall auch die Nachbarn aus dem Neubaugebiet am Rodelberg eingeladen. „Sie zeigen sich sehr aufgeschlossen für unsere Arbeit, für den Neubau gab es viel Zustimmung“, freut sich Ute Grzeca, Leiterin des Hauses. 24 geistig Behinderte im Alter zwischen 22 und 42 Jahren finden an der Hohen Kiefer ein neues Zuhause. Sie haben ihr eigenes Zimmer, aber das tägliche Leben wird sich in drei familienähnlichen Gruppen abspielen. Jede Gruppe hat eine eigene Etage mit eigener Küche und den nötigen Sanitäreinrichtungen. 12 Mitarbeiter sorgen sich um sie. Ute Grzeca freut sich über den schönen Standort. „Die Schleuse ist in der Nähe, die Kirche. In der Nachbarschaft wächst das neue Kleinmachnower Ortszentrum. Für die Hausbewohner gibt es viel Abwechslung“, stellt sie fest. Die bisherige Heimstatt, eine einstmals hochherrschaftliche Villa, liegt dagegen recht einsam. Dort war die „Lebenshilfe“, die unter dem Motto „Aktion Sorgenkind“ so bekannt wurden, seit über 10 Jahren untergebracht. Das geschichtsträchtige Gebäude nahe am Buschgraben war nach der Wende vom „Runden Tisch“ dafür bestimmt worden. Zu DDR-Zeiten lebten hier Kinder von Mitarbeitern der SED-Parteihochschule. Daraus entstand die Wohnstätte für Behinderte aus dem Kreis Potsdam-Mittelmark, die im Diakonischen Werk in Teltow und bei den DRK-Behindertenwerkstätten in Babelsberg einer Beschäftigung nachgehen, aber an freien Tagen viel Langeweile empfanden. Für dieses Gebäude liegen Rückübertragungsansprüche vor. Für die Zwecke der „Lebenshilfe“, die im Land Brandenburg inzwischen über mehr als 600 Wohnstätten verfügt, hätte es umfassend saniert und modernisiert werden müssen. Das wäre aber sehr teuer geworden, also fiel die Entscheidung für den Neubau, mit dem im Oktober 2001 begonnen wurde und der im April bei einem Tag der offenen Tür schon einmal eingehend besichtigt werden konnte. Schöpfer des Dreigeschossers ist der Architekt Eberhard Hummel aus Ferch, über 20 Firmen vor allem aus dem Umland waren am Bau beteiligt. Jo

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