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Für den Eintritt in das Sport- und Familienbad und die Therme müssen Besucher:innen künftig mehr Geld hinlegen.

© Ottmar Winter PNN

Update

Haveltherme erhöht die Preise: Für Kinder bald mehr als doppelt so teuer

Schwimmen in Werder wird teurer - für alle: Zum 5. Dezember wird der Eintritt für das Sport- und Familienbad kräftig angehoben. Auch das Einheimischenmodell startet.

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Der Eintritt für das Sport- und Familienbad und den Thermenbereich in der Haveltherme in der Stadt Werder (Havel) wird deutlich teurer. Besonders Familien werden das ab dem 5. Dezember zu spüren bekommen: Für Kinder kostet ein Tagesticket für das Sport- und Familienbad künftig statt drei Euro dann 7,50 Euro, am Wochenende, an Feiertagen und in den Ferien sogar zehn Euro. Werders Stadtverordnete stimmten den Preiserhöhungen am Dienstagabend in ihrer Sitzung zu.

Werder-Pass in der Therme

Für die Haveltherme soll künftig ein Einheimischenmodell gelten. Werderaner:innen sollen einen sogenannten „Werder-Bäder-Pass“ erhalten. Diesen können sie sich unter Vorlage ihres Ausweises oder eines geeigneten amtlichen Dokumentes in der Therme ausstellen lassen.

Nach Angaben der Stadt soll das Baden für Einheimische sowie für Inhaber:innen von Touristen-Gästekarten im Rahmen der Preissteigerungen günstiger bleiben als für Gäste von auswärts - beispielsweise aus Potsdam und Berlin. Dennoch wird es auch für Einheimische nun deutlich teurer: Eine Tageskarte für das Sport- und Familienbad für Erwachsene kostet ab dem 5. Dezember wochentags 9,50 Euro, aktuell sind es 5 Euro. Am Wochenende, an Feiertagen und während der Ferien kostet die Erwachsenen-Tageskarte zehn Euro.

Thermengeschäftsführer Andreas Schauer.

© Ottmar Winter PNN

Für Kinder steigt der Preis nicht nur beim Tagesticket, sondern auch für die Drei-Stunden-Karte wochentags von derzeit zwei Euro auf 3,50 Euro. Das gilt für Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 17 Jahren. Unter fünf Jahren kommen Kinder weiterhin kostenlos ins Bad. Samstags, sonntags, an Feiertagen und während der Ferien müssen Kinder und Jugendliche nach der Preiserhöhung sechs Euro für drei Stunden im Sport- und Familienbad zahlen.

Für Erwachsene kosten drei Stunden Schwimmen künftig wochentags nicht mehr drei Euro, sondern 5,50 Euro, und an den anderen Tagen acht Euro. Übernachtungsgästen der Stadt wird bei Zahlung des Kurbeitrages eine Gästekarte ausgehändigt, die wie der Bäder-Pass zu den vergünstigten Eintrittspreisen berechtigen wird, hieß es von der Stadt.

Preiserhöhung von über 500 Prozent für Gäste aus Potsdam und Berlin

Auswärtige Besucher:innen bittet die Haveltherme noch stärker zur Kasse: Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 17 Jahren zahlen im Sport- und Familienbad ab dem 5. Dezember wochentags 7,50 Euro für zwei Stunden und zehn Euro für vier Stunden. Bisher lag der Drei-Stunden-Tarif für Sechs- bis 18-Jährige bei 1,80 Euro - das ist eine Erhöhung von bis zu mehr als 500 Prozent.

Eine Tageskarte für Kinder kostet unter der Woche nach neuen Preisen 12,50 Euro anstatt bisher 3,60 Euro. Samstags und sonntags, an Feiertagen sowie während der Ferien müssen Kinder und Jugendliche zehn Euro (zwei Stunden), 12,50 Euro (vier Stunden) sowie 15 Euro (Tageskarte) zahlen.

Für Erwachsene sieht die neue Preistabelle 9 Euro (zwei Stunden) beziehungsweise 14 Euro (vier Stunden) wochentags für das Sport- und Familienbad vor - bislang sind es 3,60 Euro für drei Stunden. Eine Tageskarte kostet künftig wochentags 19 Euro und am Wochenende und an Feiertagen sowie in den Ferien 21,50 Euro. Bislang waren es 4,70 Euro wochentags und ansonsten 7 Euro.

Fürs Baden in der Therme bleiben für Werderaner:innen wie auch für Besucher:innen von außerhalb wochentags die Preise gleich (22,50 Euro für zwei, 27,50 Euro für vier Stunden und 32,50 Euro für eine Tageskarte). Fürs Saunieren muss man auch weiterhin fünf Euro drauflegen.

Am Wochenende wird es dagegen teurer: Für zwei Stunden sind dann schon 25 Euro fällig, für vier Stunden künftig 30 Euro und für eine Tageskarte 35 Euro.

Den Preiserhöhungen wochentags für das Sport- und Familienbad muss die Stadt mit ihrer Stadtverordnetenversammlung zustimmen. Das hat sie nun getan. Für Nicht-Einheimische gilt die „freie Preisgestaltung“. Schauer kann damit ohne Votum der Stadtverordneten festlegen, wie viel die Tickets kosten.

Grüne und Stadtmitgestalter gegen Werder-Pass und Erhöhung

Die 200 Prozent Preissteigerung sind in diesen Zeiten bitter und haben meine Stimme nicht bekommen“, schrieb die Vorsitzende der Fraktion Stadtmitgestalter/Ingo Krüger, Anika Lorentz bei Twitter. Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) begründe die Anhebung vor allem mit den deutlich gestiegenen Energiekosten - genaue Zahlen, Belege und Erklärungen für diesen drastischen Anstieg blieben aus Sicht von Lorentz aber bislang aus. Die Fraktion hatte gegen die Erhöhung gestimmt.

Auch die Grünen stimmten gegen höhere Preise für das Bad. „Wir sind gegen ein Einheimischenmodell“, sagte Fraktionsvorsitzender Markus Altmann. „Somit sind wir auch gegen die Preiserhöhung.“

Die SPD-Fraktion in Werder hatte sich bei der Abstimmung enthalten - mit ähnlicher Begründung wie die Grünen. „Wir haben den Einheitspass abgelehnt, die Erhöhung würde diesen jetzt manifestieren“, so Fraktionsvorsitzende Nadine Lilienthal. Ihre Fraktion hält den Werder-Pass für „nicht umsetzbar“. Dass die Preise für das Bad erhöht werden müssten, stehe aber mit Blick auf steigende Kosten durch die Energiekrise außer Frage.

Lilienthal kritisierte die Preisgestaltung: „Wir hätten es bevorzugt, dass die Preise für Erwachsene mehr anziehen, die für Kinder aber moderat bleiben.“ Sonst werde es für Familien mit drei und mehr Kindern künftig sehr teurer beim Schwimmen.

Linken-Fraktionsvorsitzender Peter Hinze sagte: „Die Preiserhöhung war und ist notwendig“. Bei der derzeitigen Preisentwicklung könne man die jetzt gültigen Preise nicht halten. Die Stadt begründet die Anhebung vor allem mit den deutlich gestiegenen Energiekosten. Die Freien Wähler stimmten - ebenso wie Linke, CDU und AfD - für die höheren Preise.

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