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Potsdam-Mittelmark: Erfolgs-Blackbox aus Fichtenwalde

Internationale Software-Firma Avecs plant Erweiterungsbau im Fiwag-Gebiet / Bürger haben Einwände

Internationale Software-Firma Avecs plant Erweiterungsbau im Fiwag-Gebiet / Bürger haben Einwände Beelitz · Fichtenwalde - Die Software-Firma Avecs Corporation AG will ihren Sitz im Fichtenwalder Fiwag-Gebiet erweitern. Am Dienstag gab der Ortsbeirat der Ausweisung des Nachbargrundstückes an der Ahorn-/Ecke Eibenstraße als Bauland sein Einverständnis. Zum Vorhaben informierte Regina Mackrodt vom Wilhelmshorster Planungsbüro Lindenau & Mackrodt. Noch in diesem Jahr soll der Bauantrag gestellt werden. Das 1000 Quadratmeter große Areal ist im Bebauungsplan für das Ortszentrum noch als Grünfläche ausgewiesen. Nach den Plänen soll ein Bürogebäude auf 400 Quadratmetern im Stil eines zweigeschossigen Wohnhauses entstehen und sich optisch in die Umgebung einfügen. Zwar müssten dafür einige Bäume weichen, doch für Ausgleichspflanzungen gebe es genug Möglichkeiten. Seit April 1994 entwickelt Avecs international anerkannte Software für Sicherheitstechnik auf Schiffen. 1000 Tanker, Passagier- und andere Schiffe weltweit sind bereits mit solchen Systemen ausgerüstet. 1996 gab es dafür den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft, ein Jahr später einen Preis als „Gründer des Jahres“. 1999 verlegte Avecs den Hauptsitz von Potsdam nach Fichtenwalde. Vertriebsstellen werden in Hongkong und Manila unterhalten. In Fichtenwalde gibt es etwa 40 Beschäftigte, weitere 25 in Asien. Zudem arbeiten 5 Mitarbeiter in Köpenick in der Fertigung. Avecs-Vorstandschef Gerald Rynkowski sagte gestern gegenüber den PNN, dass es bei dem Neubau um den Erhalt des Fichtenwalder Standortes geht. „Sonst müssen wir uns nach einem anderen Firmensitz umschauen.“ Kommt der Neubau nächstes Jahr, könnten 30 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Denn das Geschäft, besonders mit Schiffsdatenschreibern, die seit einiger Zeit gefertigt werden, laufe gut. Avecs sei die einzige deutsche Firma, die diese Blackbox für Schiffe herstellt, weltweit gebe es nur ein knappes Dutzend Anbieter. So international das Unternehmen, so regional sind die Einwände der Nachbarn, die am Mittwoch die Erweiterung kritisierten. Bereits jetzt würden die Stellplätze auf dem Firmengelände nicht reichen, die Straßenränder in der Umgebung würden zugeparkt werden – manchmal über mehrere Wochen, bemängelte ein Anwohner. Eine weitere Befürchtung: Sicherheitskameras an dem neuen Haus könnten auch über die Grundstücksgrenze hinaus filmen. „Ich habe keine Lust, im Internet zu landen“, sagte ein anderer. Ortsbürgermeister Thilo Köhn (UKB) konnte beruhigen: Dafür gebe es Richtlinien. Die Kameras sind gesetzlicher Standard für Unternehmen in der Sicherheitsbranche. Was die Parkplätze betrifft, reichten die Verbesserungsvorschläge von einer Tiefgarage bis hin zur Ablösung von öffentlichen Stellplätzen. Dem Wunsch der Bürger, den Zusatzbau auf einem anderen Grundstück zu errichten, könne jedoch nicht entsprochen werden. „Wir hatten auch ein unbebautes Gelände etwas außerhalb des Zentrums angeboten, doch das war dem Investor zu weit abgelegen“, erläuterte Köhn. Die noch leer stehenden Räume im Hans-Grade-Haus, auch dieser Vorschlag wurde gemacht, würden für Avecs ebenfalls nicht in Frage kommen, da der Platz nicht reiche. Der Versuch, dort zu expandieren, war vor drei Jahren schon einmal gescheitert. Lä/hkx Am Sonntag lädt Avecs am Firmenstandort in der Ahornstraße 10 von 13 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür ein.

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